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420 Psychische Studien. XLII. Jahrg. 9. Heft. (September 1915.)
mit dem scharfsinnigen Philosophen Wladimir Solowieff, den Verf.
als „eine der bedeutendsten Verkörperungen russischen Geisteswesens44
ansieht, mit dem „großen Redner Amerikas11, Ralph Waldo
Emerson, mit Schillert „Geschichtsphilosophie, mit Byron, Danilewsky
.und dem von seinen Zeitgenossen zu weni^ gewürdigten österreichischen
Literar- und Sprachforscher Karl Julius Schröer eingehend
befaßt. Dieses neueste Schrifteben Steiner's bietet also für jeden
Ge stesforscher bedeutendes aktuelles Interesse.
Fritz Freimar.
Eingelaufene Bücher etc.
Ernst Krauss (Satteldorf-Wttg.), Leben und Liebe. 4. Auflage
1914. 235 S. Im Xenien-Verlag zu Leipzig. Geh. M. 3. geb. M.4;
derselbe: Neue Gedichte, ib., in Rohseide M. 3,20. [„Diese
Dichtungen," schreibt unser Mitarbeiter Viktor Blüthgen, „bekunden
mit jeder Zeile ihr innerliches „Muß", das Geboren werden
ans überquellendem Stimmungsgrunde" und Peter Rosegger bezeugt
: „Ich werde öfters darin Erholung und Erquickung suchen
— und finden; sie gehören zu den besten Proben echter schwäbischer
Lyrik, naturfroher, gemütstiefer Poesie."]
Karl Ernst Knodt, „Der Waldpfarrer". Eine Studie von Ernst Krauß.
Separat-Abdruck aus der „Neckar-Zeitung". Schell'sche Buchdruckerei
, Heiibronu a. N. 15 S. [E. Krauß, selbst gottbegnadeter
Sänger, Sohn eines Lehrers, geboren im schwäbischen Dorf lein
Eherbach, erblickt in dem unseren Lesern aus Proben seiner urwüchsigen
Poesie in früheren Jahrgängen wohl noch bestens bekannten
charaktervollen Dichterphilosophen, der bis vor 10 Jahren
in dem weltabgeschiedenen Dörflein Oberklingen im Odenwald
als Pfarrer amtierte und nun in Bensheim an der Bergstraße am
6. Juni d. J. sein 60. Lebensjahr vollendete, namentlich auch
wegen seines eindringenden Verständnisses für Kunst, speziell für
Musik und Malerei, sowobl hinsichtlich der Formschönheit und
des Wohlklanges, als der tiefreligiösen, feierlich-ernsten Grundstimmung
sein bewunderungswürdiges Vorbild, dessen reifstes
Lyrikwerk „Em Ton vom Tode, ein Lied vom Leben" (I.Tausend
bei Emil Roth, Gießen) sein ihm stet« nahes „Gebetbuch* geworden
ist].
Briefkasten.
Alter Abonnent H. v. W. in Neuenahr, Tthld. Die in der Tat
merkwürdige „Vision" von Robert Harn er 1 in g, deren Original
im {Staatsarchiv Hamburg aufbewahrt wird, finden Sie schon im
vorigen Heft K. Nof. aj abgedruckt. Sie schreiben mit vollem
Recht: „An dieser Vorausschau, die nicht zweifelhafter Herkunft
und zweifelhaften Inhalts ist, wie die meisten andern „Kriegsprophe-
zeiungen", läßt sich nicht deuteln. Sie ist ja bereits zum größten
Teil in Erfüllung gegangen, und was ihr noch fehlt, das möge eine
glück- und sieghafte Zukunft uns und Oesterreich bringen." Wir
hoffen Dasselbe.
Druckfehlerberichtigung,
Im Augnstheft war zu lesen: S. 335, Z. 16 von unten Erbittet
(st. Erbitte); S. 336, Z. 20 v. u.: ausbauen (st. umbauen); ib. Z 1 v. u.:
feranly's (st. Brenly's); S. 372, Z. 14 v. u.: bestätigen (st. be&täigen).
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