Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 422
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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422 Psychische Studien XLII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1915.)

aber er fand im Laufe der Experimente, daß dieses durchaus nicht
der Fall war. Dies Zucken war stets das Vorzeichen eines
kommenden Phänomens. Es war auch das Signal für die Änderung
der Trancepersönlichkeit.

Als Prof. Hyslop bei späteren Versuchen beide Hände des
Mediums hielt, machte er die Beobachtung, daß in beiden Händen
dieses Zucken gleichzeitig stattfand und zwar gleichviel, ob sich
irgend etwas ereignete oder nicht. Niemals aber entdeckte er
hierin den leisesten Versuch zu einem Trick. Es kam kein Versuch
vor, die Hand frei zu bekommen, wie z. B. bei Eusapia
Paladino. Im Gegenteil, das Medium suchte stets die Kontrolle
durch die Hand des Experimentierenden.

Bei dieser Gelegenheit betont Hyslop noch einmal, daß
Miss Burton in normalem Zustand ein vollkommen ehrliches und
ehrenhaftes Mädchen ist. Er führt viele Zeugnisse hierfür an.
Daß mit ihr, wenn sie sich im Trance befindet, nicht so zu rechnen
ist, wie im bewußten Zustande, ist klar und unterliegt keinem
Zweifel. Hyslop nimmt an, daß Mias Burton unbewußt das tat,
was „unabhängige" Phänomene sein sollten. Dies einwandfrei zu
beweisen, hatte sich der Forscher als Aufgabe gestellt. Photographien
und andere Umstände schienen in der Tat zu beweisen,
daß das Unterbewußtsein sich genau so der Tricks bedient, wie
sie eine normale Person, wenn sie täuschen will, anwendet.
Daher bezeichnet Hyslop derartige Fälle als „Trance-
täuschungen". Im Verlaufe seiner Studien kam er sogar
zu der Erkenntnis, daß auch das Unterbewußtsein dieses Mediums
ehrenhaft war und keine Tricks versuchte. Diese Erkenntnis
aber ist es, welche den Fall Anna Burton so außerordentlich
interessant gestaltet

Zur Beleuchtung der einzelnen Phänomene sei nun folgendes
bemerkt:

I. Physikalische Phänomene.

1. Wie schon erwähnt, war Singen und Pfeifen
eines der häuligsten Phänomene und zwar erfolgte es oftmals
gleichzeitig. Es scheint, daß es Personen gibt, welche gleichzeitig
singen und pfeifen können. Man weiß, daß man Geräusche
machen kann, welche zeigen, daß die Sprachorgane wohl geeignet
sind, eine Doppelwirkung zu leisten. Eis handelt sich jedenfalls
vor allem darum, festzustellen, ob die Töne aus dem Halse
des Mediums kommen, oder von außen, also von einer äußeren
Quelle stammen. Wenn die Experimentatoren die Finger auf den
Kehlkopf des Mediums legten, fühlten sie ein mehr oder weniger
deutliches Vibrieren der Organe. Zeigt dies, daß das Unterbewußtsein
der Miss Burton sang und pfiff? Aber die Stimmbänder
waren in so leiser Bewegung, daß sie nicht für den Effekt
beansprucht werden konnten. Man kann nicht so virtuos pfeifen,


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