Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 454
(PDF, 159 MB)
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454 Psychische Studien. XLII. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1915.)

andere ohne weiteres definiert werden, und mit den Beschwerlichkeiten
hierbei wäre es zu Ende. Aller rechten Auffassung steht
das enorme Quantum lindernd im Wege und der Mangel an Zeit
des kurzen menschlichen Lebens.

Nach dieser Abschweifung wieder zurück zum Werke RevePs!
Die Kapitel „Nichtübereinstimmung der Möglichkeiten", „Ordnung
der Möglichkeiten", „Möglichkeit und Erfaßbares", „Ähnlichkeit
", „Hazardspiel" usw. sind sehr lesenswert und geben
Anleitung zur Auffindung richtiger Wege der Eikenntnis. „Wir
sind", bemerkt Revel, „berechtigt, die Welt zi betrachten als
unbestimmtes Spiel, aus dem Gesichtspunkte der Zahl der Elemente
. . . ." — In der Tat ist diese Auffassung zutreffend,
wenigstens für menschliche Forscher und Denker. Für Wesen, eingeweiht
in das Geheimnis des großen Plans der Schöpfung, ist
das gesamte Spiel des Kosmos etwas sehr Bestimmtes und macht
die Zahl der Elemente keine Schwierigkeit aus für Erkenntnis des
nnern Zusammenhangs der Dinge. Was Wesen niederer Ordnung
als Zufall erscheint, kann für Geschöpfe höherer Ordnung
nicht als Zufall gelten. So lange man von Zufall spricht, befindet
man sich noch auf niederen Stufen seelischer Entwickelung.

Studium eingehender Art verdient RevePs Kapitel „Das
Spiel und die Welt". In demselben kommt der Verfasse! zu dem
Ausspruch: „Die Welt ist ohne bestimmte Grenzen". — Bei dem
geringen Maße menschlichen Wissens ist die Frage der Grenzen
der Welt garnicht zu beantworten. Jeder, welcher behauptet, die
Welt sei unendlich, bringt Beweise; und jeder, welcher behauptet,
die Welt sei endlich, bringt auch Beweise. Wer ist aber fähig
zu entscheiden, bei wem das Recht ist, wenn die menschliche Erkenntnis
so armselig ist! Die große Lücke, welche durch Nicht-
beantwortung dieser Frage bleibt, kann nicht ausgefüllt werden,
und solche Tatsache zeugt nicht für Macht, sondern für Ohnmacht
der Wissenschaft. Wäre die Angelegenheit der Grenzen
der Welt klar, so ließen sich Wege gewinnen zur Erkennung der
Natur des Zufalls; denn alle Materien solcher Art hängen innerlich
zusammen.

„Die Methode der Zeitgenossen", äußert Revel, „besteht
hauptsächlich in Analyse der Erfahrung und in Prüfung ihres
Inhalts; die Erfahrung des Zufalls ist jene, welche uns am fruchtbarsten
zu sein scheint und deren Verallgemeinerung uns zu den
höchsten, durch den Idealismus zu erreichenden Höhen führt." —
Die Zeitgenossen tun, was sie können, und unterlassen, was sie
nicht können; sie handeln also nach Maßgabe der Umstände und
bleiben der Erkenntnis des Wesens des Zufalls fern. Sollte es
anders sein, müßten sie vollkommenere Säfte und Kräfte haben.
Da die Zeit vorwärts schreitet und die Wesen einesteils wohl
sntarten, andernteils jedoch sich veredeln, so ist zu glauben, daß


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