Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 485
(PDF, 159 MB)
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Philalethes: Ein klassisches Muster metapsych. Phänomene. 485

Ein klassisches Muster metapsychischer
Phänomene unserer Zeit.

Von Dr. Philalethes.

(Fortsetzung von tSeite 4:>9.)

3. Fall. Ein oberbayerisches Pfarrhaus als verwunschenes Spukhaus
. Dieser von Dr. Joh. Clericus berichtete Fall findet sich in den
„Psych. Studien*', 1910, S. 31 ff. *) — Jahrzehntelang sollen hier von
einer Reihe von Pfarrern unheimliche Dinge, wie Klopflaute, Zuschlagen
von geschlossenen Türen und Fenstern, ja selbst von
Geistererscheinungen beobachtet worden sein. Die Aufzeichnungen
liegen im Pfarr-Archiv. Kleinlicher und unbedeutender
Natur sind die Spukerscheinungen; es heißt in
dieser Abhandlung: „Ein Pfarrer aus Württemberg teilte mir
(1905) eine Reihe von unheimlichen Vorkommnissen mit, die er
in seinem Pfarrhofe in seinem sechsjährigen Aufenthalt erlebt
haben will, so Türenzuschlagen, Schläge an die Tür, schwere
Tritte in den Zimmern, Poltern, Ächzen und Seufzen usw. Schon
mehrere Dienstboten hätten deswegen das Haus verlassen. Die
religiösen Mittel, Gebet, Benediktionen, Messelesen, nützten
nichts. Ich gab dem Herrn den Rat, sich an die Geheimpolizei
zu wenden, da ich den Verdacht habe, es handle sich um Bosheit
oder einen hysterischen Spuk, und bat ihn, mich weiter über die
Vorgänge zu informieren. Da ich bis 1909 nichts mehr hörte,
bat ich wieder um Aufschluß. Ich bekam zur Antwort, daß die
Vorgänge sehr selten geworden seien. 14 Tage lang sei, obwohl
Tür und Fenster des Schlafzimmers geschlossen gewesen, in demselben
jede Nacht ein Geräusch hörbar gewesen. Der Pfarrer
will vorher jedesmal um die gleiche Minute erwacht sein. Aber
die Sache sei im Abnehmen begriffen.*'

4. Fall. Am 15. Januar 1907 berichtete das Pariser Regie-
rungs- und Weltblatt „Matin" folgenden Spuk aus Cherbourg
(Frankreich). Seit sechs Wochen wird die Wohnung des Staatsanwaltes
Osmont de Courtisigny fortdauernd durch Koboldsspuk
geplagt. Zur selben Stunde erlöscht alle Abend die Leuchtlaterne
, und der infernale Spektakel beginnt. Sitzt der Pro-
kureur bei Tisch, hageln Steine und Kieselsand bis in den Suppen-
teller. Am hellen Tage fliegen Steine von dem Hofe oder der
Straße gegen das Haus und die Fenster. Die Stadtpolizei entfaltet
alle Wachsamkeit bei Tag und Nacht. Man stellte Fallen,
elektrische Batterien md Sonnerien (Läutwerke) auf, um den
Plagegeist zu fangen und zu entlarven. Man hatte selbst das
Pfarrhaus als Ursache im Argwohn. Allein dasselbe stand längst
leer und verlassen, keine Spur beglaubigte den Verdacht. Man
konnte die mysteriöse Kraft oder den X-Err^ger nicht entdecken.

*) Vergl. „Walther. Aberglaube und Seelsorge", Paderborn, 1911.


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