Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 493
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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Heiß: Spintualistisjhe Erlebnisse.

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Ich habe dieses angeführt, lediglich um der Bemerkung des
Herrn Dr. Altschul zu begegnen, der annimmt: „daß Wunderheilungen
nur an Wallfahrtsorten geschehen, und zwar durch gottbegnadete
Menschen, die sich einbilden durch das Erscheinen von
Gott, Christus oder Maria eine besondere Kraft erhalten zu
haben". —

Die Hervorbringung von Phänomenen durch Medien hat
weder mit Frömmigkeit, noch mit Schulweisheit das Geringste zu
tun, sondern nur mit der Zusammensetzung der Kraft, die in der
Seele des Mediums schlummert.1) Betrachten wir das Hervorbringen
von Phänomenen durch ein Medium als einen chemischen
Prozeß und die ausführende unsichtbare Kraft als den operierenden
Chemiker, der aber einen menschlichen Körper dazu notwendig
gebrauchen muß, um den feinen Ausstrahlungen die notwendige
Dichtigkeit zu verschaffen. Dieser menschliche Körper
muß aber alle für diesen Prozeß notwendigen Keime in sich enthalten
, sonst ist es auch diesen außerkörperlichen Intelligenzen
— trotz ihrer erweiterten Kenntnisse der Naturgesetze — nicht
möglich, Phänomene hervorzubringen; denn aus Nichts kann
nicht Etwas entstehen. Die Phänomene durch ein Medium hervorgerufen
, unterliegen genau so den Naturgesetzen, wie das Hervorbringen
eines Baumes aus dem verborgenen Keime im Schöße der
Mutter Erde, der einer naturgemäßen Entwicklung unterworfen
ist. Jedes Medium ist nicht imstande, jede Art Phänomene hervorzubringen
, weil es nicht die hierzu notwendigen Keime in sich
birgt. Auch ist ein Medium nicht fähig aus sich selber heraus,
- ohne die Hilfe einer anderen Kraft — die in ihm schlummernden
Keime zu Phänomenen zu entwickeln. Eine bewußt operierende
Kraft ist hierzu vonnöten, die es versteht, die Verbindungen zu
diesem Prozesse herzustellen. Ist eine solche Kraft eine beständige
, leitende Kraft, die ihr Medium nicht verläßt, so wird das
gleiche Phänomen immer wieder hervorgebracht werden können;
ist es aber nur eine vorübergehende Kraft, so wird das Medium
diese Eigenschaft verlieren. Ein gewissenhaftes Medium wird
dann nicht mehr weiter auf diesem Gebiete tätig sein, ein Medium
aber, welches es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, wird
versuchen in etwas nachzuhelfen, und schließlich als Betrüger
entlarvt werden. —

Zur Illustration obigen Vergleichs sei hier ein Vorkommnis
erzählt, welches ich im Jahre 1908 erlebte: Eines Sonntagsnachmittags
saßen wir in unserem Speisezimmer und plauderten gemütlich
bei einem Glase Rotwein über die Möglichkeiten im Bereiche
der Außerkörperlichen. Plötzlich sagte meine Frau mit

5) "Weit näher liest doch die Annahme von der unbestreitbaren
Macht der Autosuggestion! — Red.


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