Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 505
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1915/0517
Hänig: Jolanda. Ein Gespräch über Keligironspsychologie. 5 5

je entstanden sein? Bewußtsein muß daher ewiglich eine Eigenschaft
oder ein Zustand dessen gewesen sein, was den Raum erfüllt
, und Bewußtsein muß folglich in jener raumerfüllenden Substanz
ebenso universal sein, wie Bewegung und Schwerkraft. Der
Geist ist in den Naturprozeß ebenso sehr eingegliedert, wie das
Fluten der Gezeiten, das Wachsen des Grases oder die Entwicklung
des Sternensystems; es ist mit dem Universum ebenso unzertrennlich
verbunden, wie die Bewegung. Wenn Geist (mind) nicht
eine ewige Eigenschaft dessen ist, was ohne Anfang war, wie entstand
er dann? Wenn Bewußtsein dem Kosmos immanent ist, so
ist seine Natur von ursprünglicherer Art als die unserer beschränkten
individuellen Erfahrung; es muß eine kosmische Natur
besitzen, welche für seine eigene Erfahrung grundlegend (konstitutiv
) ist. Wenn dem so ist, dürfen wir dann nicht erwarten, daß
unsere Gefühlseinsichten und unsere intuitiven Kenntnisse im
wesentlichen sich bewahrheiten? —

(Fortsetzung folgt.)

Jolanda. Ein Gespräch über Religionspsychologie
auf okkulter Grundlage.

Von Hans Hänig, Zwickau i. S.

(Fortsetzung von S. 451.)

O. : Aber wir haben tisher doch noch etwas außer Acht
gelassen: die Liebe zu uns selbst und zu unseren Mitmenschen,
die wir doch auch zu den religiösen Gefühlen rechnen müssen.
Denn die Liebe zu uns selbst tritt auch im religiösen Leben oft
auf, indem wir ein gottgefälliges Werk zu tun glauben und
darüber Zufriedenheit empfinden, während dieses Gefühl in nichts
anderem seine Ursache hat, als in der befriedigten Eigenliebe.
Wie ist es nun aber mit der Liebe zu unseren Mitmenschen? Fördern
wir ihr Wohl deshalb, und empfinden wir deshalb Befriedigung
, weil wir damit uns selbst zu fördern glauben, vielleicht
weil wir meinen, daß uns im Falle der Not diese Liebe von ihnen
vergolten wird? Oder weil, wie Anhänger der Entwicklungstheorien
meinen, unser Lebenstrieb nicht mehr Gelegenheit haben
würde, sich zu äußern, wenn unsere Mitmenschen um uns her
zugrunde gingen?6)

T h. : Die letztere Meinung scheint mir doch zu sehr gekünstelt
zu sein, als daß sie ernstliche Beachtung verdiente!

r>) Derartige Ansichten haben aufgestellt: Th. Eibot: „La
Psychologie des sentiments,* Kap. VIII: Les sentiments moraux et
sociaux, und M. Guyau: „Esquisse d'une morale sans Obligation ni
sanction." Vgl. Delage u. Goldsmith: „Die Entwicklungstheorien"
Verlag Th. Thomas, Leipzig) S. 186.

35


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1915/0517