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514 Psychische Studien. XLII. Jahrg. 11. Heft. (November 1915).
Kraft nicht mehr recht wagten! Es ist aber eine
alte Tatsache, daß die Schwarzen für den Weißen widerlich
riechen. Die empfindsamen Yankees, die den schwarzen und
gelben Halsabschneidern in den unrühmlichen Armeen der
„Entente cordiale** jetzt Munition für Milliarden zur Abwürgung
der Deutschen liefern, vermieden ebenfalls immer jenseits des
großen Wassers die Annäherung selbst an Mischlinge, deren
farbige Herkunft kaum noch an der Abtönung der Fingernägel
erkennbar war! Das ist alles heute durcF das „Bomben-
Geschäft** des Morgantrusts und den Deutscnenhaß, wie es
scheint, vergessen. Schon vor dem großen Kriege schrieb ein
bekannter deutscher Pariser Journalist, im Seinebabel häuften
sich die Neger in den Cafes Chantants und sonst derartig an,
daß er eher an eine baldige allgemeine Neger-
Invasion, als an eine deutsche in Paris glaube! Dr.
Berillon hat sich also da schon interessante Studien über Schweißgerüche
und Stickstoffgehalt im Urin aus der Nase gehen lassen,
aber er hat bei diesem Kriege, wo seine Landsleute, ebenso die
Engländer, eine so reiche Auswahl an allerhand Farbigen, und
zwar als ausgeprägtes Kanonenfutter immer
ihren eigenen Reihen voran, gegen die deutschen
Schützengräben treiben, eine Gelegenheit, wie sie so leicht nicht
wiederkommt, und kann also zur Ergänzung und mit „exakt-
wissenschaftlicher** Unparteilichkeit noch vieles nachholen! Er
mag aber auch den Geruch der Engländer nicht vergessen
, die sein Volk bekanntlich noch nie leiden konnte und die
es auch jetzt nicht minder zu allen Teufeln wünscht, nachdem
Albion freilich die französische Revanchesucht und Eitelkeit ausgenützt
hat, um sich an der französischen Kanalküste häuslich
und selbstherrlich einzurichten und sich so leicht nicht gutwillig
wieder aus dem französischen „Geruchskreise*' zu entfernen, der
schon weiter zu reichen scheint, als der französische Gesichtskreis
, der politische wie der kulturelle!
Kurze Notizen.
a) Abermals eine geheimnisvoi 1 e Prop hezeiung.
In der „Times" vom 28. September findet sich folgende Mitteilung
, die auch deutsche Leserkreise interessieren dürfte. Der
englische Berichterstatter meldet seinen Lesern von einem Buch,
das Prophezeiungen enthält, die ein arabischer Seher vor etwa
drei Jahren kundtat; das Buch sei durch die Bemühungen der
Jungtürken weit im Reich verbreitet. Der Berichterstatter hält
das Buch für eine der Hauptquellen der unbedingten Siegeszuversicht
, die die Türken fraglos seit ihrem Bündnis mit Deutschland
beseele. In diesem Buche war der unglückliche Ausgang des
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