Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 515
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

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ersten Balkankrieges vorhergesagt. Aber, heißt es, die Türkei werde
neu erstehen und unmittelbar^ nach dieser vorläufigen Katastrophe
werde sie ihre alte ruhmreiche Geschichte fortsetzen. Das Wiederaufleben
der Türkei werde mit Hilfe einer christlichen Macht sich
vollziehen, welche, verbündet mit dem Sultan, gegen die anderen
christlichen Staaten Krieg führe. Die Türken würden im ersten
Teil dieses zweiten Krieges von ihren Feinden hart bedrängt
werden. Aber das Ergebnis dieses Krieges werde die Vernichtung
der Feinde sein. Die Türken werden alle ihre verlorenen Gebiete
wiedererobern und ein Weltreich der Muselmanen unter der
Oberhoheit des osmanischen Kalifen werde geschaffen werden.
Jetzt, fährt der Berichterstatter fort, ist demnach der entscheidende
Augenblick gekommen, der nach der Weissagung die Ankunft
der verbündeten christlichen Heere, der deutschen Macht, bringen
wird; der gemeinsam geführte Kampf wird mit der Vernichtung
der Feinde der Türkei enden. So muß allmählich alles herangezogen
werden, um die englich-französischen Niederlagen an den
Dardanellen zu erklären. Die Engländer haben allmählich gelernt
, schwarz zu sehen. — Ob auch hier eine Mystifikation vorliegt
, läßt sich um so schwerer ergründen, da in dem Zeitungsbericht
über die angebliche Quelle leider nichts Greifbares angegeben
ist. Jedenfalls scheint aber die gewünschte Wirkung auf
die Gemüter unserer tapferen Waffengenossen erreicht worden zu
sein, was ja schließlich die Hauptsache ist. —.d

b) Gegen die Echtheit der angeblich Hamer-
Hng'sehen Weissagung, mit der wir uns zuletzt im Briefkasten
vorigen Hefts (S. 342) befaßten, hat sich inzwischen auch
der bekannte Hamerlingforscher Michael Maria Rabenlechner
(laut „Unterhaltungsbeilage der Tägl. Rundschau" vom 10. Sept. 15)
im „Lit. Echo** sehr entschieden erklärt. Es heißt dort: „Das
bezügl. Gedicht stammt nicht von Robert Hamerling. Es liegt
Mystifikation vor. Das Gedicht findet und fand sich nicht im
Nachlaß des Dichters, es findet sich in keiner der bei Lebzeiten
des Dichters von ihm edierten Gedichtsammlungen. Das Gedicht
wurde anfangs dieses Jahres von einer angesehenen reichsdeutschen
Zeitung [welcher? Red.] gebracht. Dort hieß es: „Original im
Hamburger^ Staatsarchiv.** Aber eine sofortige Anfrage meinerseits
beim Hamburger Staatsarchiv zeitigte eine negative Antwort:
„Das Manuskript befindet sich nicht im Hamb. Staatsarchiv.'* Das
Gedicht stammt also sicher [> Red.] nicht von Hamerling. Wenn
dieser Krieg unsere Feinde als Lügner und Betrüger aufzeigte,
während bei uns Recht und Wahrheit stehen, sollte es keinen
Volksgenossen geben, den Geldgier zu dem schmachvollen Mittel
verleitet, einem toten deutsch-österreichischen Dichtergeist nicht von
ihm stammende Worte und Formen zu unterschieben". — Die
Schriftleitung der „Tägl. Rundschau*' bemerkt dazu u. a.: „Das


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