Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 545
(PDF, 159 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kaindl: Freie Gedanken eines russischen Dogmatikers 5*5

radikaler und verneinender Lehren: ihre Intoleranz ist unerbittlich
, grausam, bissig, von Haß und Verachtung durchdrungen.
Wenn man sich hineindenkt in die Beziehung dieser neuen Lehren
zu einem von ihnen nicht anerkannten Glauben, so scheint diese
Unerträglichkeit vielleicht noch schrecklicher, als die alte religiöse
Unduldsamkeit, welche blutige Glaubensverfolgung hervorrief.*4 —
Nach Davis ist Reform natürliche, normale Entwicklung.
„Wenn ihr,** sagt er, „den Plan und Zweck der Natur und das beständige
Spiel zahlloser Kräfte im Gebiete der Materie studiert,
so werdet ihr entdecken, daß Formation und Reformation, Bildung
und Umbildung gesetzmäßig gleichberechtigte Begleiter des
allgemeinen Lebens, die unvermeidlichen Resultate der Wirkung
unveränderlicher Gesetze sind. — Wie das Höhere nicht nur aus
dem Niedrigen hervorgeht, sondern auch hinsichtlich seiner
Existenz von ihm abhängt, — die Wirkung die Eigenschaft der
Ursache enthält —, so ist Reformation die natürliche Folge der
Formation —, so ist unsere Erde nicht der Endpunkt des kosmischen
Wachstums, sondern nur die Vorhalle zu einem noch
größeren und herrlicheren Systeme, zu einer Reformation, wenn
ich so sagen darf, des gegenwärtigen Zustandes und Planes. —
Fast alle Reformatoren treten mit dem Gedanken auf, irgend
einen gigantischen Irrtum zu entfernen. Sie haben einen großen
Teufel niederzukämpfen, einen Apollyon zu vernichten. Sie
sehen nicht, daß Reformation ein Glied ist in der Kette universaler
Fortschritte, ein Mittel ,des Fortschrittes, der Veränderung
und des Wechsels, das alte Gewände für junge Körper passend
macht und das die Zustände vergangener Generationen in Baumaterialien
für die unmittelbare Gegenwart und die Zukunft verwandelt
. — Vielleicht werden sie dahin kommen, einzusehen, das
die Tatsache (eines verkehrten Anfangs in ihrer Arbeit) erklären
wird, warum sie oft so wenig Erfolg erringen. Es gibt kein „Übel"
in der Welt, sondern es gibt nur Zustände, die zu verändern sind.
Die Reformatoren sind, oder sollten sein, die Ursachen von Veränderungen
und Verbesserungen; sie sind Erbauer, nicht Zerstörer
, wenn sie letzteres nicht zufällig werden.4*4)

„Ihr zwingt den jungen Frühling nicht herbei,
Wenn ihr vom Baume reißt die dürren Blätter,
Und wähnt, die frischen werden sprossen neu,
Trotz Frost und Nässe, Trübe, Wind und Wetter.

Doch wenn des Frühlings Licht und Hauch,
Den Baum erfüllt mit neuen Lebenssäften,

4) Andrew Jackson Davis „Harmonische Philosophie, 4. B. „Der
Eeformator\ Deutsch von Gr. C. Wittig. Verlag Oswald Mutze,
Leipzig 1874.


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