Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 560
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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560 Psychische Studien. XLII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1915.)

wird „um das Jahr 1918 herum" die Wiederkunft Christi eintreten,
vorher aber das große Völkerringen stattfinden, das den Beginn
des eigentlichen Weltgerichtes bildet. Da nun, so schließt Feuerstein
, diese Prophezeiung vom Weltkrieg sich erfüllte, so wird auch
alles andere gewiß eintreffen. Dieses „andere" aber sind schwere
Katastrophen, die über die sündige, in Unglauben und Sittenlosig-
keit gefallene Menschheit hereinbrechen. Es werden Seuchen, Revolutionen
, Erdbeben und schließlich das eigentliche Feuergericht
kommen. Aber, wie die Propheten Lorber und Mayrhofer verkünden
, wird es nicht Gott sein, der diese Katastrophen verursacht,
sondern die Menschen selbst sind es, die durch ihr verkehrtes
Treiben sie herbeiführen, weil der Mensch durch sein sittliches Verhalten
„magnetisch" auf die Natur zurückwirkt. Doch werden
alle diese Katastrophen nur partikuläre sein, d. h. dort stattfinden,
wo es unbedingt nötig ist zur Ausrottung des Unglaubens und der
materialistischen Gesinnung» Auch auf die christliche Religion
selbst soll sich diese Reinigung erstrecken. Die Zukunftsreligion
des Reiches Gottes auf Erden wird nicht mehr verlangen, „daß
man alles blind glaubt und tut, was vom Geiste Gottes oft sehr
entfernte Kirchenobeihäupter lehren und vorschreiben, sondern
daß man nur glaubt und tut, was Gott durch sein geoffenbartes
Wort und seinen Geist in unserem Innern uns lehrt und heißt."
Das ist genau die Sprache der von Luther so benannten „Schwarmgeister
", eines Karlstadt, Thomas Münzer und der Wiedertäufer.
Die entsetzlichen Wiedertäufer-Exzesse zeigten der Welt bereits
zur Genüge» welch'liebliche Früchte zu erwarten sind, wenn jeder
das tut, was der Geist in seinem Innern spricht! Das neue
Christentum wird, so lehren diese naiven Utopisten, kein Christentum
der „kaltherzigen Orthodoxie und der Zeremonien sein, sondern
Demut, Selbstverleugnung und allgemeine Bruderliebe, eine
Religion, die sich nicht zu Geld- und Machtzwecken mehr ausnützen
läßt."

Wir werden dann durch die Flugschrift weiter darüber belehrt
, daß die Wiederkunft Christi eine doppelte, eine unsichtbare
und eine sichtbare, sein wird. Die erstere hat sich bereits vollzogen
, denn geistig ist der Herr schon durch Lorbers und Mayrhofen
Auftreten wiedergekommen. Aber auch die sichtbare Ankunft
des Herrn soll im grellen Widerspruch zu Matth. 24, 30
nicht allen dann Lebenden erkennbar sein, sondern nur einem
kleinen Kreise seiner wirklichen Jünger zu teil werden. Unter willkürlichster
Allegorese der betr. Schriftworte wird die von Paulus
verkündete „Entrückung" eine geistige sein, d. h. eine Verwandlung
des Innern bei den Gläubigen, und auch die Auferstehung Verden
Toten ist „geistig" zu fassen; denn eine Auferstehung verwester
Leichname sei eine törichte Vorstellung. Nach dem vollzogenen
Weltgericht (der Vernichtung der Gottlosen) tritt das


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