Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 562
(PDF, 159 MB)
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562 Psycchische Studien. XLII. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1915.)

Ancestrale Vererbung und ReInkarnation.

Von Dr. med. phil. scient. et lit. Eduard Reich,
Universitäts - Professor der Philosophie.

Auf allen Gebieten der geistigen Tätigkeit gelangen Tollheiten
zur Ausgestaltung. Dieselben kennzeichnen sich als Produkte
seelischer Unreife und mächtiger Vorurteile, von Auto-Sugestion
und Beeinflussung seitens robuster Besser-Wisser. Diese Tollheiten
sind nicht zu vermeiden, so lange die menschliche Tiergattung in
unvollkommener Entwickelung weiter rast und dadurch sich selbst
in allem Guten hemmt. .Wäre sie vernünftig und edel, so förderte
sie alles Gute und gelangte zu Reife der Entwickelung, zu Harmonie
in Erkenntnis und reiner Religion. Damit bekämen die ancestralen
Vererbungen bessern Inhalt und nähmen mildere Formen an,
hörten auf, die Sprößlinge unglückselig zu beeinflussen und ließen
absurde Theorien und phantastische Hypothesen nicht zu Tage
kommen, gleichwie unweise Blaustrümpfe nicht in ernsten Dingen
zu Einfluß und Herrschaft gelangen sollen.

Unmöglichkeiten ausgesprochenster Art werden von Geistesschwachen
als Tatsachen von bedingungsloser Wahrhaftigkeit verkündigt
, und wehe dem, der an diese Verdrehtheit nicht- glaubt!
Die Lehre von der Seelenwanderung des Altertums war ein Ergebnis
geistiger Unreife und wissenschaftsloser, vorurteilsvoller
Kritik. Diejenigen, welche solche Lehre aufstellten und hand-
habten, hatten keine Vorstellung von dem Möglichen und von dem
Unmöglichen in den Kosmen, von den Endzielen der fortschreiten-
den Entwicklung der Wesen; Phantasie bildete die Grundlage ihrer
Theorie. Ganz ebenso verhält es sich mit der Remkarnations-
lehre der Gegenwart; dieselbe ist Torheit der Mode geworden, angesichts
aller Forschung und vernünftigen Kritik.

Ein Schöpfungsplan, der jede Seele in verschiedene Persönlichkeiten
jagte und normale Entwicklungsstadien in logischer
Folge ausschlösse, wäre kein vernünftiger, kein logischer Schöpfungsplan
. Ich habe meinen Gedanken über die Phasen der Entwickelung
der Seele im stofflichen, ätherischen und dynamischen
Organismus, die von ihr sukzessive gebildet werden, und zwar
unter der Übergangserscheinung des sogenannten Todes, in meinem
Werke „Der Kosmos des Übersinnlichen und die* Entwickelung der
Wesen" (Berlin, 1898, Verlag von A. Flemming) Ausdruck gegeben
, und habe diesen Gegenstand ausführlich in meinen neuesten
Werken behandelt. Von welcher Seite ich auch alles, was Re'in-
karnation genannt wird, betrachten möge, es kommt mir immer
vor, daß dessen Erscheinungen aus ancestraler Vererbung, beein-
fußt durch Irrtum, Täuschung und Suggestion, hervorgehen. Den
Hauptfaktor macht immer die seelische Vererbung seitens der Vorfahren
aus; diese ist das Material, aus welchem die bildende Phan-


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