Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
42. Jahrgang.1915
Seite: 565
(PDF, 159 MB)
Bibliographische Information
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Deinhard: Geistige Werte für die Gegenwart. 565

Dichtungen sind Vorgänge der geistigen Welt gesch Udert, in der
ein Teil unseres Wesens immerdar lebt. Wir müssen wieder symbolisch
denken lernen, dann werden wir zugleich geistiger denken
und dem Geheimnis des Lebens näher kommen ... Das höhere
Ich ist im Heiligtum des Menschen das Innerste, wie etwa die
Ampel über dem Hochaltar der katholischen Kirche. So ist
Deutschland das innerste Land, wo der Mensch zum Bewußtsein
seines unvergänglichen Ich und damit zu einer Neugeburt seines
ganzen Wesens gelangen kann."

Ich kann diese hier genannte Schrift die in vielem an die bekannte
Schrift: „D i e Z u v e r s i c h t " von H. St. Chamberlain
erinnert, den Lesern der „Psych. Stud." nicht warm genug ans
Herz legen.

Geistige Werte für die Gegenwart.

Von Ludw. Deinhard.

Das Wahre war schon längst gefunden.
Hat edle Geisterschaft verbunden,
Das alte Wahre faß* es an!

Mit dieser allbekannten Strophe aus dem Gedicht „Vermächtnis
" von Goethe beginnend, möchte ich hier auf ein Vermächtnis
deutscher Philosophie hinweisen, das unter dem Titel:
„Geistige Werte'* (herausgegeben von Max Frischeisen
-Köhler) vor kurzem in Berlin im Verlag von Otto
Reichl erschienen ist. „Wenn wir heute — schreibt der Herausgeber
in der Einleitung —, da wiederum die Not der Zeit uns
zwingt, alle Kraft zusammenzunehmen und auf das Tiefste unseres
deutschen Wesens uns zu besinnen, wenn wir trotz des ungeheuren
Ringens, in dem wir uns befinden oder gerade deswegen,
weil wir uns in ihm befinden, über die handgreiflichen Ziele und
Güter die ewigen Werte nicht vergessen wollen, werden wir Kraft
und Anregung gern aus den Werken jener Denker schöpfen" —
nämlich jener deutschen Dichter und Philosophen, die in diesem
Band durch kürzere oder längere Abhandlungen vertreten sind.
Wir begegnen hier Kant, Herder, Goethe, Schiller,
Fichte, Schelling, Schleiermacher, Schopenhauer
, Hegel, Fechner, Lotze, Nietzsche und
D i 11 h e y , die uns hier über irgendein philosophisches oder
religiöses Problem ihre Anschauung auseinandersetzen. Wir
haben also da als Vermächtnis deutscher Philosophie geistige
Werte vor uns, um die Kraft und den Mut daraus zu schöpfen,
deren wir zur Ertragung all der Not und all des vielen Leids bedürfen
, die uns überall entgegenblicken, wohin wir jetzt die Augen
wenden.


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