Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 14
(PDF, 148 MB)
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14 Psychische Studien. XLIIL Jahrgang. 1. Heft. (Januar 1916.)

Schwedens und der Menschheit Tränen damit aufzufangen und zu
trocknen.*'3) —

Gaffarelli, welcher über Wolkengesichte und Wolkenbilder
ein eigenes Buch geschrieben hat, erzählt darin, daß einmal
halb Mailand zusammenlief, um einen Engel zu sehen, der über
der Stadt schwebte. Er selbst sah einen Augenblick mit Erstaunen
, was die gaffende Menge sah — einen eigentlichen Engel
mit Flügeln und mit einem Worte ganz so, wie die Engel von
unseren Bildhauern und Malern gemacht werden. — Aber schon
den zweiten Augenblick entdeckte er die natürliche Ursache der
wunderbaren Erscheinung. Es war das Bild eines Engels, der sich
ich weiß nicht auf welcher Kirche, oder auf welchem Turme befand
(!), dessen Figur sich in der niederen Wolke brach und darstellte
. — Dieser Gelehrte sucht auf ähnliche Art die meisten
Wolkenbilder natürlich zu erklären, nämlich durch den Widerschein
von wirklichen Gegenständen auf der Erde, wobei, wie man
sich vorstellen kann, die Erklärung oft wunderbarer herauskommt,
als die Sache selbst. (G. C. Horst „Deuteroskopie*'.)

„Eine in allen Zeiten widerkehrende Erscheinung", sagt Dr.
Heinr. Bruno S c h i n d 1 e r im ,Magischen Geistesleben' (S. 38),
„ist die Vision der göttlichen Hilfe im Kampfe." — Die Römer
sahen Castor und Pollux im Vordertreffen; für die Makkabäer
streiten fünf Männer, die vom Himmel kommen, gegen Timotheus
den syrischen Feldherrn; die Kreuzfahrer sahen den heiligen
Georg, die heidnischen Skandinavier die Schatten ihrer Gebliebenen
, die Kriegsgefährten des Cortez den heiligen Jakob auf
weißem Streitrosse als Vorkämpfer im Schlachtgewühl. Hierher
gehören auch jene Fälle, wo das Öffnen des Himmels, das Herabfallen
von Kreuzen von einer Menge von Menschen gesehen wurden
, wie z. B. 1631 bei Leipzig, 1647 in der Voigtei Bankforst in
Westphalen, 1652 in Meißen und in der Lausitz, 1660 in Schonen
bei Grögnäs in Schweden. — Ein Gesicht dieser Art, welches
Walter Scott nach Walker's Lives (Edinb. 1827) mitteilt, ist
zu merkwürdig, als daß es nicht hier eine Stelle finden sollte. Im
Jahre 1686, in den Monaten Juni und Juli, versammelten sich,
wie noch mancher jetzt lebende Augenzeuge es bestätigen kann,
zwei Meilen unterhalb Lanark an den Wassern des Clydeflusses
mehrere und viele Leute zur Zeit der Nachmittagsstunden, wo
dann zu sehen war, wie aus der Luft Mützen, Hüte, Schwerter und
Gewehre herabschauerten und in die Bäume oder auf den Rasen

*; Die Verörtlichring der Erscheinung über dem Königsschlosse
in Verbindung mit Versinnlichung von Krieg und Thränen durch
Fackel und Taschentuch könnte auch als eine nur den Heldentod
des Königs Gustav des II., Adolf, der am 16. November (6. Nov.
alten Stils) 1632 in der Sehlacht bei Lützen erfolgte, voranzeigende
Allegorie aufgefaßt werden.


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