Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 19
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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I

Philalethes: Ein klassisches Muster metapsych. Phänomene. 19

verschiedenen Körpern ist vorübergehend und dauert nur so lange,
als es dem mysteriösen Wesen gefällt. Andere Dinge wechseln
von einem Augenblick zum andern ihre Temperatur ohne sichtlichen
Grund. Um das Schauspiel manigfaltiger zu gestalten,
kommt zuweilen Musik dazwischen vor. Wenn in dem Zimmer
ein Musikinstrument ist, so wird dieses ertönen, ohne daß jemand
es berührt. Ist es ein Klavier oder Harmonium, so wird man
höchstens die Tasten von sich selbst auf- und abgehen sehen in
Übereinstimmung mit den Noten der Musik, die gespielt werden,
ohne daß irgendwie die Kraft sichtbar wird, welche sie bewegt.
Fehlt im Zimmer, im Haus, in der Umgebung das Instrument,
so hindert das keinesfalls, daß Musik ertönt. Unsichtbare Instrumente
werden sich hören lassen und zwar so, daß die Musik
entweder nahe oder fern erschallt, wie das Medium will. Die
Musik wird nach seinem Belieben ernst oder lüstern, heiter oder
traurig, weich oder kräftig, klassisch oder übermodern sein. Der
Ton kommt aus der Luft, von einer Wand her, strömt von der
Decke oder vom Fußboden des Zimmers oder von irgend einer
Statue oder aus dem Innern einer Truhe. In der Hervorbringung
dieses wunderbaren spiritistischen Vorgangs kommt den
indischen Fakiren niemand gleich. Aber plötzlich hört die Musik
auf; unter einem beständigen Lärm schwanken, wie bei Erdbeben,
die Wände und die Decke des Zimmers, der Boden nimmt eine
wellenförmige Bewegung an und scheint unter den Füßen verschwinden
zu wollen, und ein heftiger Luftzug dringt frei ins
Zimmer, während draußen die Luft vollständig ruhig ist. Die
Lichter gehen aus und alles liegt in tiefstem Dunkel. Dieses
dauert jedoch nicht lange ; denn plötzlich zeigen sich Flämmchen,
in den verschiedensten Richtungen zucken Lichter hin und her,
deren Farben wechseln, bis schließlich ein gleichmäßiges Licht eintritt
, das bald lebhaft und hell, bald ruhig und mild, bald beständig
, bald abwechselnd ist, und das aus sich selbst zu entstehen
scheint. Unterdessen wächst zum großen Erstaunen der
Anwesenden die Person des Mediums zu kolossalen Dimensionenoder
wird außerordentlich klein, aber stets so, daß die Proportionen
gewahrt bleiben.

Nach verschiedenen Wandlungen, vom Giganten zum Zwerg
und umgekehrt, zur gewöhnlichen Körpergröße zurückgekehrt,
hebt sich das auf einem kleinen Sessel sitzende Medium langsam
in die Höhe, bis es plötzlich an der Decks anlangt. Ein lichter
Schein umgibt es, entweder am Kopfe allein oder um die ganze
Gestalt. Sc bleibt es 8—10 Minuten in der Höhe schwebend.
Nachher kommt es entweder langsam oder mit Heftigkeit gegen
eines der Fenster im Zimmer. Das Fenster öffnet sich von selbst
vor ihm, das Medium zieht hinaus, bewegt sich in der Luft
herum, kehrt nachher unter den Augen aller durch ein anderes

2*


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