Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 33
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Dobberkau: Zur Geschichte de» Spiritismus. 33

sagte würdevoll: ..Nun wohl, da Du auf Deinem ruchlosen Verlangen
bestehst und um jeden Preis das Gut 3er Armen an Dich
reißen willst, so sei verflucht und Gott beraube Dich Deines
Augenlichtes!" Ein Schrei des Gesandten — er war völlig erblindet
. Alle ärztliche Hilfe war vergebens; er starb bald darauf
unter schrecklichen Schmerzen. —

Bekannt sind die Derwische durch ihre Selbstverstümmelungen.
Manchen ihrer Scheichs ist es gegeben, ihre Adepten zu durchbohren
und die Wunde rasch mit Speichel wieder zu heilen. Diese
Derwische sind unempfindlich gegen Schmerzen, sie schlucken
glühende Kohlen, zerkauen und verschlucken Glas, durchbohren
sich mit einem Schwerte und doch ist darnach nichts von einer
Wunde zu sehen. Nicht einmal eine Narbe bleibt zurück. Diese
Derwische werfen sich nackt auf haarscharfe Säbelklingen, ohne
irgend welche Wunden davon zu tragen. Glühende Eisen nehmen
sie in den Mund, daß der Speichel zischend verdunstet und sie
verbrennen sich nicht dabei. Glaubwürdige Zeugen verbürgten
dies, nachdem sie sich von der grausen Wirklichkeit dieser
„Wunder" überzeugt hatten. Zu diesen „Wundern" bereiten sich
die Derwische durch langes Fasten und durch strenge Enthaltsamkeit
vor. Sie schließen den angeblichen Bund mit Geistern, von
denen sie magische Kräfte e/halten. In Wirklichkeit werden sie
religiöse Auto-Somnambulen und Medien durch solche Zerstörung
des Gleichgewichtes zwischen Körper und Seele. Auch
das Schauen in magische Spiegel wenden sie. an, um räumliches
und zeitliches Fernsehen herbeizuführen. Sie lassen die Hellgesichte
auch von einer Jungfrau oder von einem Knaben im
Spiegel schauen, den sie vorher durch Räucherungen weihten, und
nachdem sie selbst zuvor 7 Tage lang hungerten. De Laborde
erzählt, daß ein arabischer Magier einen Knaben Shakespeare und
Gradock schauen ließ, nachdem er den Knaben starr angesehen
und ihm Tinte in die Hand gegossen hatte, in die der Knabe
hinein sehen mußte. An seiner Beschreibung konnte man erkennen
, daß er jene Gestalten wirklich sah; er war selbst sehr erstaunt
über sie. Über einen anderen arabischen Seher berichtet
derselbe Graf de Laborde; jener schloß nur die Augen und beschrieb
langsam eine mörderische Schlacht, durch die das Schicksal
eines mächtigen Herrschers entschieden wurde, der zu derselben
Zeit im Sterben lag. Dieses Gesicht war richtig: der Seher
hatte die Schlacht bei Nezib am Euphrat am 24. Juni 1839 gesehen
und beschrieben, in der Ibrahim Pascha das Heer des Groß-
Veziers besiegte, dessen Herrscher Mohammed II. an* demselben
Tage und zur selben Stunde in Konstantinopel starb. Damit verloren
die Osmanen den Thron des Padischahs. Und jener Seher,
ein Araberjüngling, lebte in Syrien, wo ihn de Laborde besuchte
und ihn bat, zu schauen, was gerade Bedeutsames in der Welt geschehe 1

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