Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 41
(PDF, 148 MB)
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f Gabriel Max. 41

die Sache des Okkultismus in Deutschland hochverdienten früheren
Mitarbeiter, dem genialen Künstler, den nachfolgenden schönen
Nachruf:

„Nicht nur draußen auf den Schlachtfeldern, auch daheim
hält der Tod reiche Ernte. Auf den liebenswürdigen Johannes
Trojan ist unmittelbar der ernste Denker Gabriel M a x gefolgt
. Beide haben ein hohes Alter erreicht und hatten ihren
Ruhm nicht überlebt. Gabriel Max ist der großen Öffentlichkeit
als eigenartiger und außerordentlich fruchtbarer Maler bekannt,
es gibt gewiß wenige, die nicht in irgend einer Galerie oder in einer
Kunsthandlung seine ätherischen Frauenköpfe und seine mystischen
, schwärmerischen Gestalten mit Verwunderung und seelischem
Genuß angesehen hätten. In dem Münchener Professor verläßt
aber ein Mensch die Stätte seines irdischen Wirkens, der viel mehr
gewesen ist, als nur der Maler meisterhafter Werke, Gabriel Max
war ein Genie, das sich nach vielen Seiten versprühte, ganz besonders
nach der naturwissenschaftlichen. Man kann nicht behaupten
, daß sein Wesen ein geklärtes gewesen sei, denn der
Freund und Bewunderer Haeckels, der Sammler ethnologischer
und anthropologischer Gegenstände, der Forscher, der seine Aufgaben
mit Ernst betrieb, war zugleich in einem Abschnitt seines
Lebens Spiritist und überhaupt dem Okkultismus sehr zugeneigt.
Der Künstler war eben auch auf diesen Grenzgebieten des menschlichen
Geistes Forscher. Was ihm die Wissenschaft gab, auch die
geheimnisvolle, die sich mit jenseitigen Welten beschäftigt, floß
wieder zurück in jene Kunst,' der er vor allem Untertan war, die
Malerei. — Das Wesen des Künstlers wird nicht getroffen, wenn
man von ihm sagt, wie es so häufig geschieht, daß er das Absonderliche
und Bizarre liebe. Wahr ist, daß er alles das geliebt
hat, was über den engen Kreis der Erde und des menschlichen
Lebens hinausstrebte in die luftigen Höhen des Ahnens, des Glaubens
, der wissenschaftlichen Spekulation. Aus dieser Quelle sind
seine religiösen Gemälde entstiegen, seine Märtyrerbilder, seine
Gestalten aus der Mystik, und alle die vom überirdischen Glanz
erfüllten Frauenköpfe mit visionären Augen und verklärten Zügen.
Gabriel Max hat in seinem langen Leben und bei einer unerschöpflichen
Tätigkeit viel gemalt. In den letzten Jahrzehnten
begegnete man Bildern von ihm in den Kunstausstellungen und
-handlungen aller Grade. Der berühmte Name verklärte selbst
solche Blätter, die nur ganz flüchtige Zeichnungen aufwissen. Die
großen Werke des Meisters sind aber fast alle allgemein bekannt
und durch Nachbildungen weit verbreitet worden. Solche Gemälde
sind „Die Nonne im Klostergarten" (1869), „Der Anatom
vor der Leiche eines Mädchens" (1869), „Frühlingsmärchen"
(1873), „Katharina Emmerich" in der Neuen Münchner Pinakothek
, „Jesus heilt ein krankes Kind" in der Berliner National-


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