Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 70
(PDF, 148 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1916/0074
70 Psychische Studien. XL1II. Jahrgang. 2. Heft. (Februar 1916).

Untersuchungen der „Society for psychical Researches" in London,
die Schriften eines Myers, Schrenck-Notzing und so vieler anderer
Forscher streng wissenschaftlicher Richtung.

Zum Schluß dieser Ausführungen wollten wir noch einen
kurzen Blick auf den Koboldspuk bei den Ur- und bei Kulturvölkern
, besonders bei den Römern und bei den Franken*), im
Mittelalter speziell bei Luther, ferner auf den Spuk im Leben der
Aszeten und Heiligen sowie bei Teufelsbesessenheiten werfen, wie
solche Fälle aus allen Jahrhunderten, besonders dem 18. und 19.
berichtet werden. Da uns aber die Schriftleitung den dazu erforderlichen
Raum nicht mehr zur Verfügung stellen zu können
erklärte, so beschränken wir uns hier auf den Hinweis auf ein einschlägiges
Sammelwerk über den Koboldsspuk in der Sagensammlung
von Gredt (1885). Wie noch heutzutage auffallende Spukereignisse
Wochen und Monate lang eine Ortschaft, eine Gegend,
ein Land in Aufregung versetzen, die Polizei mit samt Gendarmerie
, die Tagespresse, die Gelehrtenschulen beschäftigen, wie
man vorgebliche Verüber oder auch natürliche Erklärungen ersonnen
, erklügeln zu können glaubt, so sind ähnliche Erscheinungen,
seitdem es Menschen gibt, in allen Zeiten und Zonen aus An-
siedlungen an „unsichern" Orten zu verzeichnen. Während heute
die Boulevardpresse der Weltstädte die erwähnten Spukvorgänge
in Marcinelle, in Cherbourg bespricht, Gesellschaften für „Meta-
psychik", wie die englisch-amerikanische „Society for Psychical
Researches4* in ihren „Procedings" erörtern und weltberühmte
Ärzte wie Lombroso, Richet, Schrenck-Notzing und hundert
andere sie wissenschaftlich untersuchen, so haben schon im Altertum
Schriftsteller wie Tacitus, Ammianus Marcellinus, später die
mittelalterlichen Chronikenschreiber die Verfasser der Heiligenleben
das Vorhandensein foppender, böswilliger Klopf- und Plagegeister,
die sog. Kobolde bezw. Dämonen nachgewiesen. Der große
Kirchenvater Athanasius hat um 338 uns ein schauriges Verfolgungungsgemälde
im Leben des Einsiedlers Antonius hinterlassen
Alle hl. Büßer, gottbegnadeten Seher und Heilige bis auf
unsere Tage herab erleben dergleichen Plagen und Verfolgungen.
Selbst bei den modernen Spiritistensitzungen kann man Spukvorgänge
bei angeb ichem Geisterbann antreffen.

Daß die Volkssage nun solch unerklärliche, wunderbare Vorgänge
in den Schatz ihrer abendlichen Unterhaltungen aufnahm
und mit poetischem Schhiuck behing, ist leicht begreiflich. Der
sachkundige Psycholog und Metapsychiker erkennt in solchen forru-

*) Man lese nur die Frankengeschichte des Bischofs Gregor
von Tours (540—594) jenes Tagebuch, worin er alä Augen- und
Ohrenseuge alle auffallenden Ereignisse niederschrieb.


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