Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 87
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Dobberkau: Zur Geschichte des Spiritismus

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leuchtende Wolke im Zimmer, aus der Menschenhände heraus
griffen und in ihr wieder verschwanden. Diese Hände wurden
bald lebendiger. Einige waren undurchsichtig und warfen Schatten,
während andere durchsichtig und heller wurden und verschwanden.
Bis zu 6 Händen bildeten sich so. Jacolliot bat, sie berühren zu
dürfen. Da kam eine kleine, weiche und feuchte Mädchenhand
herangeschwebt und berührte seine Hand. „Der Geist ist da, obwohl
nur eine seiner Hände sichtbar ist," sprach der Fakir. Auf
Jacolliots Bitte pflückte diese Hand eine Rosenknospe und warf
sie ihm zu. Dann verschwand sie, wie auch bald darnach alle
anderen Hände. Auch die Wolke löste sich auf, aus der sie entstanden
waren.

Der Fakir setzte seine Anrufungen fort. Da bildete sich
eine neue Wolke, von anderer Färbung und Undurchsichtigkeit.
Uber dem Kohlenfeuer nahm sie menschliche Gestalt an und
wurde das Gespenst eines brahmanischen Priesters, der am Kohlenbecken
kniete. Er trug die dem Wischnu geweihten Zeichen und
das dreifache Band der Einweihung. Seine Hände hielt er wie
beim Opfer über dem Haupte und seine Lippen flüsterten lautlos.

Da warf er Räucherpulver in die Flamme, so daß sich dichter
Rauch bildete und das Zimmer füllte. Als dieser verschwunden
war, erhob sich der Brahmane, ging zu Jacolliot und reichte ihm
seine hagere Hand, die knochig, hart, aber warm und lebend war.

Auch dies Gespenst verschwand. Da ertönte die Harmonika,
die in einem anderen verschlossenen Zimmer sich befand und längs
der Mauer schwebte die Gestalt eines Tempelmusikers vorüber,
der auf der Harmonika klagende Lieder spielte. Wo er verschwand
, lag die Harmonika am Boden,- die demnach durch verschlossene
Türen hereingebracht wurde, deren Schlüssel Jacolliot
in der Tasche trug.

Alle diese wunderbaren Erscheinungen erklärte der Fakh
als Taten von ihm herbeigerufener Geister. „Es ist keine gewöhnliche
, natürliche Kraft, die dies bewirkt. Ich bin nur ein
Werkzeug; ich rufe die Seelen der Vorfahren, und sie sind es, die
ihre Kraft offenbaren," sagte er. „Doch keiner kann den Geistern
befehlen. Der Fakir" sagt nur die Zaubersprüche her und die
Geister schenken ihm Gehör." —

Wie ein lebendig begrabener Fakir wieder zum Leben erwacht
, stellt Tessier dar.

Am 100. Tage des Begräbnisses fand man im Grabe eine
zusammengeschrumpfte Mumie von graugelber Färbung. Sie
wurde 38 Stunden lang mit Öl eingerieben, es wurden dem Fakir
herzanregende Getränke eingeflößt, bis er wieder zu atmen begann.
Nach wenigen Augenblicken konnte er schon wieder sprechen.

Osborne berichtet, wie ein Fakir sich mit Wachs alle Körperöffnungen
verschloß, als er sich auf sein Lebendigbegrabenwerden


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