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Witbey: Sir Oliver Lodge über den Krieg und ein Weiterleben. 93
III. Abteilung.
Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.
Sir Oliver Lodge über den Krieg und ein
VVeiterleben.
Von L. V. H. Witbey.1)
Während meines kürzliehen Besuches in Birmingham hatte
ich die Ehre, eine sehr interessante Unterhaltung mit dem Direktor
der Universität, Sir Oliver Lodge, in seinem Hause Mariemont,
Edgbaston zu haben. Sir Oliver erhielt soeben den Korrekturbogen
einer residierten und populären Ausgabe seines Buches „The Sur-
vival of Man" und beschäftigte sich schon mit einem neuen Werk,
das eine Folge des ersteren ist.
Sir Olivers Überzeugung eines Weiterlebens ist ständig
wachsend. Seine ersten Erfahrungen hatte er ja in den achtziger
Jahren, doch, obwohl seine-Untersuchungen weitreichend und gewichtig
waren, war er langsam in seinen Veröffentlichungen. Ais
erstes Resultat seiner eingehenden wissenschaftlichen Untersuchung
bezeichnete er mir seine jetzt volle Üeberzeugung von einem
Weiterleben der Seele nach der Entkörperung der Seele und neuerdings
auch von der Möglichkeit eines Verkehrs mit den Ent-
körperten. Es ist kaum nötig zu erwähnen, daß er neben seinen
eigenen Untersuchungen auch von anderen Personen viele Beweise
und verläßliche Quellenangaben solcher erhielt.
Maurice Maeterlinck Tder bekannte beigische Dichter-
Philosoph und Deutschenhasser! — Red.] hat behauptet, daß der
gegenwärtige Krieg der sichtbare Ausdruck eines ungeheueren
jenseitigen Konfliktes sei und daß die unsichtbaren Kräfte von
Gut und Böse im Universum Menschen als Werkzeuge für ihren
Hader benutzen und daß das Schicksal der Menschen auf diesem
Planeten vom Resultat dieses Kampfes abhänge). Man kann Sir
1) Uebersetzt von Prof. hon. Willy Eeiehel aus „Light", London,
vom 6. Nov. 1915.
2) Ueber solche Geisterkämpfe berichtet William Stainton Moses
(M. A, Oxon) m „Spirit Teachings«, London 1912 und Dr. J. M.
Peebles in „Immortality" Los Angeles 1907 und A. Wanderer in
the „Spirit Lands* by Franchezzo, Chicago 1910 und in „Ghost
Land* von Emma Hardinge Britten, Chicago 1897 etc. — Airs. Mary
T. Loogley, Washington, D. C, wohl das beste amerikanische
Medium in ihrer Phase, schrieb mir kürzlich: „Der europäische
Krieg hat auch hier die Interessen und Geschäfte von sehr vielen
untergraben und Unruhe und Kummer hervorgebracht. Die Sensitiven
sind beunruhigt überall durch den Tumult in der Luft
(Telepathie). Krankheit, finanzielle Unruhe sind über die ganze Welt
verbreitet, denn die psychischeAstral-Atmosphäre ist
«in ungeheures Meer von Aufruhr und sich streitender
Einflüsse" usw. (W. R.)
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