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100 Psychische Studien. XLI1I. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1916.
Zur Empfehlung dieses für Naturforscher wie für Pädagogen
gleich bedeutsamen Werkes eines selbständigen Denkers und scharfen
Beobachters natürlicher Vorgäoge genüge hier der Hinweis auf
den fesselnden Inhalt: 1. Die Erklärung des Spiels durch Kraftüberschuß
. 2. Das Spiel und die ererbten Dispositionen. 3. Die
Spiele der Tiere: Das Experimentieren. Spiele der Ortsveränderung,
(a. mit der lebenden wirklichen Beute, b. mit der lebenden Scheinbeute
, c. mit der leblosen Scheinbeute). Kampf spiele: a. Neckerei,
b. Balgerei unter jungen Tieren, c. spielende Kämpfe unter erwachsenen
Tieren. Baukünste, Pflegespiele. Nachahmungsspiele und
soziale Spiele. JNeugier. 4. Die Liebesspiele: Liebesspiele unter
jungen Tieren. Bewerbung durch Bewegungskünste. Bewerbung
durch das Zeigen auffallender oder schöner Farben und Formen.
Bewerbung durch Geräusche und Töne. Das Kokettieren der Weibchen
. Schiaßbetrachtungen. Dr. —r.
Die Unsterblichkeitsfrage. Drei Vorträge von Julius Hans (Augsburg
1915, Gebr. ßeichel) 46 Seiten.
Diese drei Vorträge behandeln 1. Die Verbreitung und Form
des Unsterblichkeitsglaubens. 2. Sein Wesen und Inhalt. 3. Sein
Grund und Wert. Der Verfasser verspricht seinen Lesern von vornherein
nur wenig. Aber das Wenige, was er verspricht, hält er
gründlich und der Leser merkt sehr bald, daß er es hier mit einem
fut geschulten Denker zu tun hat, der seinen Gegenstand reiflich
urchdacht hat, sich aber den Zwang auflegt, möglichst allgemeinverständlich
zu bleiben. Dhd.
Vom Wiedersehen nach dem Tode. Trostgedanken am Grabe eines
gefallenen Sohnes. (Dülmen i. Westf. Verl. v. A. Laumann,
63 Seiten, M. 1.)
Diese Schrift handelt vom Tod fürs Vaterland, von der Unsterblichkeit
der Seele, vom natürlichen Verlangen nach Wiedersehen
im Jenseits, vom Bewußtsein und der Erinnerung nach dem Tode
und von der Wiedervereinigung im Lichte Gottes (Sätze nach
Bischof Schneider). Die Trostgedanken, die dem Verfasser im Schmerz
um geinen gefallenen Sohn zur Verfügung stehen, sind in der Hauptsache
die der Katholischen Kirche. Gelegentlich werden auch
Schelling und Fechner zitiert. Dhd.
Geheimnisse der Volkerkatastrophen von Friedrich Jaskowski f (Bühl,
Baden. Verl. der Konkordia A. G. 1915, 64 Seiten).
Eine sehr merkwürdige Schrift, deren Verfasser — wie es im
Vorwort von Karl J. Friedrich heißt — „Dichter und im Sinne von
Novaiis zugleich Seher, Magier und Gottmensch* war. Er ist am
6. 12. 1914 m Polen gefallen. Es sind dies sozusagen Visionen, die
diesem Metaphysiker vor das innere Auge traten, als er am Ende des
Jahres 1908 die Nachricht von der gewaltigen Erdbeben Katastrophe
von Messina erhielt, bei der etwa 200000 Menschen ums Leben gekommen
sein sollen. Wie der Okkultismus lehrt, sind es in der
Evolution zurückgebliebene übersinnliche Wesenheiten — die Scharen
Ahrimans — die derartige Katastrophen verursachen.* So schrecklich
diese Katastrophen, vom Standpunkt des Menschen aus betrachtet,
auch erscheinen mögen, so haben sie doch in der Entwicklungsgeschichte
der Menschheit einen ganz bestimmten weisen Zweck zu
erfüllen. — Die Schrift -Jaskowskis bildet, wie das Hamburger
Fremdenblatt sehr richtig bemerkt, eine anregende Lektüre, auch
wenn man sich nicht auf den Standpunkt des Verfassers zu stellen
vermag, der eben der des Metaphysikers ist, und zwar eines solchen,
der, was ich ganz besonders hervorheben möchte, fest an Beinkar-
nation glaubt. Dhd,
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