Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 130
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1916/0134
130 Psychische Studien. XL1II. Jahrgang. 3. Heft. (März 1916).

schon gezeigt. Neuestens hat auf diese Art der Geistestätigkeit
der Münchener Hofrat Dr. Löwenfeld aufmerksam gemacht, indem
er schreibt:42) „Es gibt Personen, die zur Lösung einer Aufgabe
der Anteilnahme unterbewußter psychischer Prozesse in höherem
Maße bedürfen als erstere (d. h. Personen, die imstande sind, in
einem Zuge durch bewußte Überlegung eine Aufgabe zu lösen).
Besonders deutlich zeigen sich diese Unterschiede bei dem, was
man als geniale Produktion bezeichnet ... die Gedankenarbeit
setzt sich nach dem Verlassen des Gegenstandes im Unterbewußtsein
fort, und die Ergebnisse dieser unterbewußten psychischen
Tätigkeit können bei bestimmten äußeren Anlässen oder auch
scheinbar ohne solche in das Bewußtsein übertreten."

3. Daß es hellsehende oder sog. Wa hrträume
gibt, davon war schon Tertullian überzeugt, der sich Kapitel 46
seiner Schrift „De anima' auf die zahlreichen ein solches Faktum
bezeugenden Schriftsteller beruft. „Auch die Stoiker," sagt er,
„seien sehr geneigt, zu glauben, daß der auf Belehrung der
Menschheit so sehr bedachte Gott unter den anderen Hilfsmitteln
der Wahrsagekunst auch die Träume verliehen habe als besonderes
Privilegium eines natürlichen Orakels." Schubert zitiert eine Reihe
solcher Fälle in seiner „Symbolik des Traumes".43) Seitdem aber
hat die sog. okkulte Forschung in ihrer ernsten Literatur4*) ein
erstaunliches Material wohlbeglaubigter Fälle von prophetischen
Träumen, also das, was Synesios D i v i n a t i o n nennt, zusammengestellt
. Ich selbst kenne einen jungen Mediziner, der früher
Theologie studiert hatte und mein Schüler war, der in auffallender
Weise diese merkwürdige Gabe besitzt. Er hat seine Erfahrungen
aufgezeichnet und wird sie vielleicht später ebenso veröffentlichen,
wie der Münchener Arzt Dr. Bock die seinen in den Süddeutschen
Monatsheften.45) Desgleichen hat der bekannte Freiburger Schriftsteller
und Pfarrer Hansjakob in einigen seiner Schriften Beispiele
solcher Wahrträume, die ihm selbst geworden, gebracht. Es sei
mir gestattet, aus der neuesten Literatur einen ähnlichen Fall hier
anzuführen. Ich entnehme ihn der Autobiographie des berühmten
englischen Schriftstellers und Konvertiten Robert Hugh Benson,
eines Sohnes des verstorbenen anglikanischen Erzbischofs von

4i) „Bewußtsein und psychisches Geschehen*. Wiesbaden 1913
S. 42 Vgl. dazu die Studie desselben Verfassers „Ueber die geniale
Geistestätigkeit*. (Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens, H.
XXI. S. 16. «) S 11.

44) Vgl bes. Byslop, „Probleme der Seelenforsehung\ Stuttgart
1909. S. Ifc8 ff. Flamxnarion, „Rätsel des Seelenlebensu. Stutt-

fart 1909. Maxwell, „Neuland der Seele11 ebenda, und die Publi-
ationen der Londoner „Society for psychical research."

4r») Jahrgang 1913 S. 8 „Einiges über Fernsehen und Voraussehen
\


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1916/0134