Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 137
(PDF, 148 MB)
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Vogt-Vilseck: Geisterwelt und Seelenleben.

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die unserer derzeitigen (nicht medialen) Fassungsmöglichkeit im
allgemeinen entsprechen, möglich, sich mit uns auf solche Weise
zu verständigen. Die hoch- und höchstentwickelten Geister, sind
sehr wahrscheinlich in einem Grade unserer Erdensphäre entrückt,
daß ein Verkehr mit ihnen nicht mehr möglich ist. So ist denn
der Wert solcher Mitteilungen immerhin fraglich, der objektive
sowohl, als auch der subjektive. Der objektive, weil die daraus
gewonnenen Anschauungen und Begriffe nicht empirisch befestigt
sind, also bei nächster Gelegenheit schwankend werden können,
dann auch, weil ein denkgeschulter Mensch durch Empirie und
Intuition viel sicherer zu diesem Wissen kommt. Der subjektive
Wert ist aber noch fraglicher, weil ein wirklicher Wert eines
solchen Verkehres für unser Seelenleben in den seltensten Fällen
erstehen wird, dagegen die Gefahr für unser seelisches Gleichgewicht
eine ungleich größere ist, als der mögliche Gewinn.

Dazu kommt, daß der jeweilige Geist, der mit uns verkehrt
oder verkehren möchte, alle seine irdischen Begriffe hinübergenommen
hat, ob geklärt oder ungeklärt. Und daß, nach Aussage
der Geister selbst, es höhere Sphären gibt, die ihnen noch
nicht zugänglich sind, selbst wenn sie schon auf einer höheren
Stufe stehen, als die niedereren Geister. Sie können uns also nichts
darüber mitteilen, welcher Art die höheren und höchsten Stufen
unserer geistigen Entwicklung sein werden, weil sie selbst wohl
über das mediale Begriffsvermögen hinaus uns Mitteilungen
aus der übersinnlichen Welt geben können, aber nicht über ihr
eigenes Vermögen hinaus. Und wenn sie uns wirklich neue
Dinge sagen, so wissen wir niemals, wo die Wahrheit aufhört und
der Irrtum des „Geistes" anfängt, denn er nahm ja auch Irrtümer
in seinen Vorstellungen der Dinge mit hinüber.

Lese jeder das Buch Sulzer's2) selbst und er wird auf die
Richtigkeit dieser Behauptung kommen, wenn er die einzelnen
Geistermitteilungen miteinander vergleicht. Wie prachtvoll und gediegen
legt nicht der Mönchsschreiber durch das Medium Elmiger,
der ein mittelmäßig gebildeter Schauspieler war, seine Ansichten
über Erziehung und Universum nieder! Wie unsinnig muten
daneben die Offenbarungen des Vatermediums Frz. Schumi, eines
slovenischen Zuckerbäckers, an. Wie poesievoll religiös spricht
nicht der Geist durch jene junge Dame, die ich bereits erwähnte.
Und doch, aus keiner von all diesen Mitteilungen spricht eine
außerordentliche Weltanschauung, die den Grund zu einer neuen
Philosophie, zu neuen Staatsideen usw. legen könnte. Denn hierzu

2) „Licht und Schatten der spiritistischen Praxis nebst Angabe
von Mitteln zur Verhütung und Wiedergutmachung von schädlichen
Folgen." Auf Grund eigener Erlebnisse von Georg Sulzer, Kass.-
Gerichtspräsident a. D. in Zürich. Verlag von Oswald Mutze in
Leipzig. 268 Seiten. Preis 4 Mk., fein gebunden 5 Mk.


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