Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 140
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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140 Psychische Studien. XLIII. Jahrg. 3. Heft. (März 1916.)

exakten Wissenschaft aufs Spiel setze, so ist das immer noch eine
realere Basis, auf der ideale und reale Möglichkeiten und
Wirkungen für das Wohl der Menschheit ruhen.

Bleiben wir dabei: Lernen wir das Leben leben und die übersinnliche
Welt denken und erkennen. Lernen wir uns in unerbittlicher
Selbsterziehung innerlich zu erhöhen, so bedürfen wir der
Ratschläge aus der Geisterwelt nicht, — um so weniger, als wir
diese teuer mit unserer Gesundheit und unserer Freiheit bezahlen
dürften. Denn auch in der Freiheit wird der Mensch behindert,
läßt er sich erst einmal mit Geisterdiktionen ein. Er erfüllt nicht
mehr seinen Willen, der, auf Erkenntnis des Notwendigen basierend,
immerhin frei zur Geltung kommt, sondern er handelt nach dem
Willen und der Erkenntnis eines abgeschiedenen Geistes, von dessen
Wahrhaftigkeit uns nichts mehr überzeugen kann, außer dessen
eigene Versicherung, die nicht mehr und nicht weniger als unsern
guten Glauben erfordert. So gerät der Geisterseher immer mehr
in ein abhängiges Verhältnis zu einer imaginären Welt und wird
nicht selten zum Spott aller freiheitlichen Begriffe. Wie mancher
mag in der Stille seines Herzens unter einem solchen Banne ausrufen
: „Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, wercP ich
nun nicht los. "

III. Abteilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Zur Psychologie des Weltkrieges.

Von H. Hänig, (Zwickau).

Große Ereignisse werfen, wie der Volksmund sagt, ihren
Schatten voraus, so wird auch der Weltkrieg, den wir gegenwärtig
erleben, nicht nur lange Zeit auf die Zukunft deutscher
Literatur bestimmend, ja sogar entscheidend einwirken, sondern
er hat auch schon vor seinem Ausbruch das Thema zu einer
ganzen Reihe von Veröffentlichungen geliefert, die je nach der
Nationalität des Verfassers und dem Ausgangspunkt ihrer Betrachtungsweise
die verschiedensten Meinungen über seinen Verlauf zum
Ausdruck gebracht haben. Interessant ist aus dieser Literatur
unter anderem die Behauptung, der moderne Krieg habe sich schlechthin
selbst überlebt, denn die Anwendung der modernen Riesengeschütze
müsse zur Folge haben, daß der Einzelwille schlechthin
ausgeschaltet werde und die Fronten müßten eine so große Aus
dehnung annehmen, z. B. von Berlin bis Frankfurt a. M., daß von
einem eigentlichen Kampfe gar keine Rede sein könne. Wir haben
nun das Unglaubliche erlebt: unsere Front erstreckt sich nicht


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