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146 Psychische Studien. XLIII. Jahrgang. 3. Heft. (März 1916.)
zeichen des andern. Was aber Zeichen hat, ist da, und was
Vorzeichen hat, wird kommen. Doch sind es keine Zeichen diesseitigen
gesunden Lebens. Die Blüte gedeiht nicht, die man
vor der Zeit aufbricht. Und ob man den Glauben an das Jenseits
durch den Glauben an diese Spuren seines Hineinleuchtens
in das Diesseits unterstützen kann, so soll man ihn doch nicht
darauf bauen. Der gesunde Glaube baut sich auf Gründen
auf und schließt sich ab in höchsten Gesichtspunkten des gesunden
Lebens, indem er selbst zu seiner Gesundheit und zum Abschluß
seiner höchsten Gesichtspunkte gehört."
c) Tierschutz im Felde. Dem unter dem hohen
Protektorat des Feldmarschalls Erzherzog Friedrich arbeitenden
„Grazer Tierschutzvereins (Geschäftsstelle: Wielandgasse 19) wird
mitgeteilt, daß ein Etappengruppenkommando anläßlich vor-
gekommener Mißhandlungen der im Zugschubdienste verwendeten
Tiere von ihren Führern, folgenden Befehl erlassen hat: „Diesem
nicht zu rechtfertigenden, auf Gefühllosigkeit und Roheit einzelner
Tragtierführer hinweisenden Vorgang ist seitens aller Kommandanten
von Formationen, denen Tragtiere zugewiesen sind, mit den
schärfsten Mitteln entgegen zu treten. Die Tragtierführer sind
eingehend zu belehren und von den Transportkommandanten überwachen
zu lassen. Eine Mißhandlung der Tiere ist ihnen auf
das strengste zu verbieten. Sollten trotz dieses Verbotes Tragtier-
führer (Soldaten, beeidete Landsturmmänner) sich weiter dieser
Übertretung schuldig machen, so sind dieselben militärgerichtlich
wegen Verbrechens wider die Zucht und Ordnung nach § 269
des Militärstrafgesetzes zu belangen, selbst wenn keine Beschädigung
des Tragtieres erfolgt ist.*' Es ist das gewiß ein erfreulicher Beweis
vom Geiste echter Humanität — auch gegenüber der stummen
Kreatur, — von welchem unsere oberste Heeresleitung erfüllt ist.
d) Das Preisausschreiben der Berliner Gesellschaft
für Rassenhygiene: „Bringt materielles und soziales
Aufsteigen den Familien Gefahren in rassenhygienischer Beziehung?"
war infolge des Krieges auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Nunmehr ist der Einlieferungstermin auf den 31. Juli 1916 festgesetzt
worden. Es sind zwei Preise von 800 und 400 M. ausgesetzt
. Einsendungen sind an die Gesschäftsstelle der Berliner
Gesellschaft für Rassenhygiene, zu Händen des Herrn Ulrich Platz
in Schlachtensee-Berlin, Albrechtstraße 1925, zu richten. Die Bedingungen
des Preisausschreibens sowie sonstige aufklärende Drucksachen
können von der genannten Gesellschaft bezogen werden.
e) Neuer Erfolg eines Rutengängers. Der
Brunnen für die städtische Gasanstalt in Zerbst war versiegt. Die
Direktion des Gaswerkes zog den Quellenfinder Richard Kleinau in
Cöthen i. A. hinzu, um den Brunnen und weitere Terrains nach
Quellenläufen mittels seiner Metallwünschelrute zu untersuchen.
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