Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 182
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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182 Psychische Stadien. XLI1I. Jahrg. 4. Heft. (April 1916.)

Doch scheint dieser schreckliche Brauch vorzugsweise bei den
Phöniziern üblich gewesen zu sein, den die Juden wohl nur nachgemacht
haben, besonders in den Zeiten, wo ihr Stammesgott
wenig verehrt wurde, was nicht selten der Fall war.

Orakel gaben auch „Urim" und „Thummim", die nach
2. Moses 28, Vers 30 dem Amtsschild des Hohenpriesters eingefügt
waren, damit er sie auf dem Herzen trage, „wenn er eingehet vor
dem Herrn allewege'4. Es waren Edelsteine, die aach Josephus bereits
seit 200 Jahren ihren Glanz verloren hatten infolge der
Pflichtverletzungen ihrer Träger. Ihre Orakel soll der Hohepriester
leise im Ohre haben erklingen hören.

Saul verweigerte der Ephod die Antwort auf seine Frage, ob
er die Philister bekriegen solle. Als den König David einst das
Volk steinigen wollte fragte er den Ephod, ob er den Kriegs-
leuten nachjagen solle und ob er sie ergreifen werde. Da sprach
der „Herr" durch den Ephod: „Jage ihnen nach, du wirst sie ergreifen
und Rettung tun." (1. Samuelis 30, Vers 6—8.) Man
sieht, Jehova war damals noch reiner Stammesgott.

Schon Rebekka, Isaaks Weib, befragte Urim und Thummim.
Auch der ägyptische Hohepriester trug nach Helianus ein Bild aus
Saphir am Halse hängend, das „Wahrheit" hieß und Wahrheit
offenbarte.

Ürim bedeutet Licht, Thummim Wahrheit. Eine Verwandtschaft
mit ägyptischen Gebräuchen ist also nicht zu leugnen.

Ferner besaßen die Juden nach Pardes eine Art spiritistischen
Glückrades mit einem drehbaren Zeiger, um den auf 22 von der
Zeigerachse ausstrahlenden Linien Buchstaben niedergeschrieben
waren. Wenn man dies Glücksrad gebrauchen wollte, betete man
solange, bis sich der Zeiger von selbst drehte und die Buchstaben
zeigte, deren Zusammensetzung die Antwort auf die Frage der
Betenden ergab.

Die Besitzer solcher Glücksräder mußten hohe Abgaben an
die Priesterkaste leisten.

Joseph, Jakobs Sohn, weissagte aus seinem Trinkbecher, es
war ihm also die Fähigkeit des Schauens im Wasserglase eigen.
Dieser Brauch ist nach Wiesemann noch heute im Morgenlande
üblich.

Die Juden waren auch gute Traumdeuter. Bekannt sind die
Träume, die Joseph dem Pharao deutete, der T*aum des Nebukad-
nezar, den Daniel auslegte, und der Traum Jakobs von der
Himmelsleiter.

Nach Hiob bedient sich Gott der Träume, um den Menschen
etwas zu offenbaren/sie zu warnen oder zu erschrecken.

Am meisten aber bediente er sich seiner Propheten, denen er
in Gesichten oder in Träumen offenbarte, was sie seinem Volke
verkünden sollten.


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