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19'i Psychische Studien. XLIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1916.)
Wasser und zu Lande, womit die Portugiesen keineswegs einverstanden
sein werden." Diese Lesart läßt auf ein Gedrungen werden,
auf ein inneres Widerstreben schließen, das sich in nächster Zukunft
wohl in den portugiesischen Zuständen und innerpolitischen
Machenschaften äußern dürfte. Immerhin ist es ein neues Zeugnis
für den Ruhm des alten französischen Arztes, welchen Goethe
schon verehrte und im Faust erwähnt. Nostradamus hat unzweifelhaft
diesen Weltkrieg vorausgesehen, denn er nannte die
Breitengrade der kriegerischen Entwickelung. Er nannte sogar
Namen (z. B. den des Erfinders des Luftballons) und Jahreszahlen
, sah durcheinander die Flugzeuge, die französische Revolution,
den großen Korsen, den Tag von Sedan usw., wie man in der
Broschüre von Kniepf verfolgen kann. Da die Prophetien für
Deutschland günstig lauten, ist es sehr erklärlich »weshalb man wieder
einmal „den Propheten im eigenen Vaterlande totschweigt" und
die Faseleien der Wahrsagerinnen hochverehrt» wenn sie nur eine
tüchtige Portion „Gloire" versprechen, und mit dieser Verheißung
kargen sie ja nicht. („Neue Hamb. Zeit." Nr. 134 A, v. 14. III. 16. >
Literaturb e rieht.
Nachstehend besprochene Werke sind zu Originalpreisen durch die Buchhandlung
von Oswald Mutze, Leipzig, Lindenstraße 4, zu beziehen.
Bücherbesprechung:.
Die andere Seite der Welt Metaphysischer Roman von Georg Korf.
Bei Hermann A. Wichmann, München. 388 Seiten. Pappbd. M. 6.—.
Wir haben hier ein Buch vor uns, das über die zahli eichen
Eätselfragen, die wir unter dem Begriff Okkultismus zusammenfassen
, aufklären und nähere Auskunft geben will, also eine Einführung
in die Probleme des Uebersinnlichen in der Form eines
Romans, bei dem allerdings das künstlerische Moment völlig zurücktritt
hinter das didaktische. Der Verfasser will dem Leser in einer
unterhaltsamen leichtverständlichen Form mit alle dem bekannt
machen, was die umfangreiche Literatur der ^Theosophischen Gesellschaft
" (mit dem Stammsitz in Adyar bei Madras) in den letzten
20 Jahren an bedeutsamen Forschungs-Ergebnissen hervorgebracht
hat, gewiss keine leichte Aufgabe. Hören wir wie! Der führende
Geist, der in diesem an JulesVerne, EdwardBulwer und
an ähnliche phantasievolie Erzähler erinnernden Roman die Rolle
des wissenden Meisters spielt, gibt sich in den einleitenden Kapiteln
nur durch den Mund medial veranlagter Personen kund, wobei er sich
als Bewohner des Planeten Mars vorstellt, also eines der Erde und ihren
Bewohnern in der Entwickelung überlegenen Weltkörpers. Die Sprache,
die dieser Marschbewohner redet, ist ein tadelloses Deutsch, das er
vor seinem Erscheinen auf unserer Erde sich angeeignet hat. Die
Absicht, die er bei seinem Herüberkommen vom Mars im Ange hat,
ist kurz gesagt die, einen dazu geeigneten Erdenbürger in „die
andere Seite der Welt*, d. h. in die astrale Sphäre nicht etwa biolf
theoretisch einzuweihen, sondern praktisch einzuführen durch einen
wirklichen Ausflog in diese Sphäre. Dies ist der Grundgedanke
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