Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 204
(PDF, 148 MB)
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204 Psychische Studien. XLIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1916)

Betracht kommt. In dieser Zeit könnte als Mitarbeiter auch
Vandyck in Betracht kommen. (Es war ein Zufall, daß gerade
dieses Meisters Zeichen bei der seinerzeit vorgenommenen Untersuchung
dem Verfasser schon bekannt war und ihn zufällig zu
der Entdeck ung führte.) Die Abbildung 4 gibt eine Handzeichnung
Vandycks, mit der wir ebenso verfahren, wie mit Abbildung
2. Wir werden schon bald erkennen, daß tatsächlich das
Zeichen, das wir von den Schafen abgenommen haben, das
Vandycks ist. In der Tat: so schön hat Tierfelle zwar nicht
Rubens, aber Vandyck malen können. Damit ist auch erwiesen, daß
das Bild spätestens in den Anfang der zwanziger Jahre des 17. Jahrhunderts
, als Vandyck noch im Atelier Rubens war, zu setzen ist.

In einigen Falten des Gewandes der sitzenden Frauengestalt
schlägt unser Wünschelring noch anders aus. Es sind kleine ausgebesserte
Stellen. Die Bahnen stimmen mit keinen der uns bisher
vorgekommenen. Auch der Oberteil des Schäferstabes hat ein
anderes Zeichen, wie das von Rubens und Vandyck. Es beginnt
etwa in der Mitte. Verfasser konnte dieses leicht feststellen, da
die Schwingungen des unteren von Rubens gemalten Teils bei ihm
mit Strich läge und die des Oberteils mit Kreisen beginnen,
also beim Abpendeln des Stabs an der gewissen Stelle die Ringbahn
sofort die Form verändert. Erst durch diese Feststellung ist
auf dem Urbild die tätsächlich durch einen ganz leichten anderen
Farbenton zu unterscheidende Übermalung des Oberteils der
Lanze offenbar geworden. Auf die geringfügigere Mitarbeit Jan
Brueghels d. Ä. (Abb. 3), der z. B. die Pflanzengruppe im Vorder-
grund rechts gemalt hat, wie man nachprüfen kann, hier näher
einzugehen, erübrigt sich nach dem vorermittelten, das nur in
großen Zügen an einem auffallenden Beispiel die Verwendbarkeit
des Wünschelnnges für Meisterbestimmung dartun sollte.

Daß das Bild m die Nähe von Rubens zu stellen ist, hat
zwar dem kundigen Auge sofort eingeleuchtet. Das Rot de*
flatternden Mantels, das Braun von Schäferhut und Kleid,
das Gelb und Weiß der Seide des Frauengewandes, der perl-
mutterartigschillernde Fleischton sagen es wohl. Die Bestätigung
aber der Urheberschaft von Rubens erbringt der Pendel. Der
schöne Amor sieht ganz wie der auf einem der Rubens'schen
Perseus- und Andromeda-Bilder aus, die Frau* erinnert an Helene
Fourment, bzw den Typus, der schon ehe der Altmeister die
# Helene kannte, ja ehe sie geboren war, als weibliches Ideal wie
eine Vorahnung künftigen Glücks auf seinen vielen Bildern erscheint
. Der ganze Entwurf des Bildes gleicht dem von Ajax und
Kassandra (in Wien) ins Idyllische übersetzt. Und so ließe sich
noch gar vieles durch Augenvergleich feststellen, woraus wir auf
Schablonen (d. h. Studien) schließen könnten, die in Rubens*
Atelier verwendet wurden.


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