Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 218
(PDF, 148 MB)
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218 Psychische Studien. XLIII. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1916)

Seuchen, bevorstehenden politischen und sozialen Umwälzungen,
Kriegen usw.

Nach übereinstimmenden Berichten soll man an Orten, wo
die Pest wütete, zuweilen Gespenster und Engel gesehen haben,
welche durch ihren Eintritt in Häuser oder durch Klopfen an den
Toren derselben die nächsten Opfer der Seuche richtig bezeichneten
. Gregor von Nazianz spricht davon als etwas ganz
selbstverständlichem.

Schon Cedrenus glaubte an die divinatorische Bedeutung
solcher Erscheinungen, auf welchen vermutlich auch die Sage vom
Würgengel beruht, indem er in bezug auf die Gespenster und
Engel bei Epidemien behauptet, daß jene ihre Mission dadurch bewiesen
, daß sie viele Dinge vorher verkünden, die später wirklich
eintreten.

„Als zu Rom 593 eine furchtbare Pest wütete, glaubte man
über dem Mausoleum Hadrians einen Engel mit entblößtem
Schwerte zu sehen. Er steckte es schließlich in die Scheide, und
von diesem Augenblicke an wich die Pest. Eine Statue, welche
sich auf dem Kastell San Angelo befindet, versinnbildlicht diese
LegenGe." —

8 „Auch bei einem großen Erdbeben und dem Ausbruche eines
Vulkans glaubte man, Gespenster umherirren zu sehen. Dio (Hist.
rom. sub. tit. XI) spricht bereits von solchen unheimlichen Gestalten
, die während der Katastrophe von Pompeji beobachtet
wurden." (Vesme, Geschichte des Spiritismus I, Oswald Mutzes

V"k& O^d-». bei b—nde» St—

wälzungen spielt auch Shakespeare an:

„Als Rom auf seiner Siegeshöhe stand,

Kurz vor dem Fall des großen Julius, da leerten

Die Gräber sich und verhüllte Leichen

Durchschritten winselnd alle Straßen Roms." (Hamlet.)

„Dabei," fährt Daumer fort, „bleibt aber die sich plastisch
ausprägende Phantasie der Psyche nicht stehen. Ich erinnere mich
z. B. an den von WalterScottin der „Edinb. Review** vorgetragenen
Fall. Einer der Landammänner der Schweiz will die
öffentliche Bibliothek besuchen. Wie er nachmittags um 2 Uhr
in den Saal tritt, sieht er den vorigen Landamman, seinen verstorbenen
Freund, in feierlicher Ratsversammlung auf dem Präsidentenstuhle
sitzen, umgeben von einer bedeutenden Anzahl
großer, aber schon, verstorbener Männer, die an der Beratung
Teil nehmen. Er eilt erschrocken von dannen, begibt sich zu
einigen seiner Amtskollegen, teilt ihnen die außerordentliche Tatsache
mit und kehrt mit einigen derselben an den Ort zurück — da
war jedoch die gespenstige Versammlung verschwunden, der Präsi-


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