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Vogt-Vilseck: Theorie der ethischen und psychischen Astrognosie. 229

maske. Daß es sich um eine Entdeckung von wissenschaftlichem
Wert handelt, beweist wohl am Besten der Umstand, daß Professor
Blondlot für diese Entdeckung einen Ehrenpreis von
50 000 Franken erhielt" —

Wenn es ferner richtig ist, daß das Gehirn diese Strahlen
nicht erzeugt, sondern sehr wahrscheinlich nur vermittelt und durch
diese Vermittlungen von Evolution die Substanz verändert erhält,
so ergibt sich daraus ein Schluß von weittragender Bedeutung und
die Behauptung der, namentlich wieder in neuerer Zeit, vielge-
schrnählen Astrologen, daß der Mensch ein Konglomerat von
„Strahlenwirkungen" sei, die am aufgehenden Punkte unserer jeweiligen
Geburtsstunde zusammenstanden, gewinnt sehr an Möglichkeit
.

"ch möchte nun gleich von vornherein betonen, daß ich
mit diesem Hereinziehen „astrologischer Behauptungen" kein
Attentat auf die kritische Vernunft des Lesers ausüben will, sondern
daß es jedem frei bleibt, sich selbst über das, was ich im
Weiteren auseinandersetzen will, zu unterrichten. Was ich in
dieser Beziehung gefunden habe, ist allerdings merkwürdig. Um
zu einem kritisch-stichhaltigen Resultate zu gelangen, war es
nötig, mich mit der Astrologie zu befassen. Ich ließ zunächst die
„weissagende" bei meinen Untersuchungen ganz beiseite und
wandte mich gleich der ethischen und psychischen Astrognosie
zu, die meines Wissens nicht als solche von den Astrologen unterschieden
wird. Wenn ich im Weiteren von „Astrognosie" mit Bedacht
spreche, so ist es einmal darum, weil es zartbesaitete Gemüter
gibt, die sich an dem vielverhöhnten Worte „Astrologie"
stoßen könnten. Zum zweiten, weil ich selbst der Ansicht bin,
daß das, was ich bei meinen Beobachtungen und Forschungen
herausgeschält habe, mit der allgemein landläufigen Astrologie
eigentlich nur die Idee gemein hat. Astrognosie wird wohl oder
übel die zukünftige Wissenschaft der Psychiatriker und aller Heilbeflissenen
sein und als solche hat sie mit der herkömmlichen
„Auslegung des Schicksals und dessen Prophezeiung" nichts zu
tun. — Ein anderes ist es, wenn der gewissenhaft gebildete
Astrognostiker auf Grund seiner Studien zu einem Ergebnis kommt,
das sich als absolut richtig erweisen dürfte und an dessen Hand er
die wahre Ursache der psychischen und organischen Veranlagung
seiner Patienten erkennt.

Ich will heute noch nicht näher darauf eingehen, welcher Art
in dieser Hinsicht die Ergebnisse meiner Forschungen waren, d. h.
ich will noch nicht mit näheren Daten aufwarten. Betonen will
ich nur, daß sich die einzelnen Erscheinungen exzentrischer und
normaler Psychen als vollkommen übereinstimmend zu ihrer Voraussetzung
erwiesen haben. Diese Voraussetzung war in dem
Falle die Stellung der Gestirne zueinander im Geburtshoroskope des