Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 234
(PDF, 148 MB)
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234 Psychische Studien. XLIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1916.)

Zur Frage der ewigen Wiederkunft aller Dinge

erhielten wir (dat. München, Promenadestr. 15; 16, IV, 16) von
Herrn Justizat Dr. Heins furter die nachfolgende, sehr dankenswerte
Zuschrift: „S. g. H. Pr.! Der Aufsatz im 4. (April) Heft
des heurigen Jahrganges der „Psychischen Studien": „Heinrich
Heine und das Übersinnliche von Frau Dr. Sophie Eben-Lederer"
veranlaßt mich, auf folgendes aufmerksam zu machen, von dem
ich allerdings nicht weiß, in wieweit es nicht etwa schon von
anderer Seite beobachtet und bereits zum Gegenstand der Erörterung
gemacht worden ist.

Soweit mir bekannt, gilt Nietzsche als der Vater des Gedankens
von der „Ewigen Wiederkunft der Dinge*'; er
hielt diesen Gedanken auch, wenn ich mich nicht irre, für einen
der tiefsten, den er überhaupt gedacht und für einen solchen, den
die Menschen überhaupt nicht fassen könnten. Ich verweise statt
aller weiteren Ausführungen nur auf „Also sprach Zarathustra"
in Große 81 Ges. Ausgabt VI. S. 231 u. 232: „Vom Gesicht
und Rätsel" 2. —

Man stelle dem gegenüber das Originalmanuskript zu dem
auch in dem Eben-Lederer'schen Aufsatz zitierten Kapitel XX
der Heineschen Reisebilder II (Italien), abgedruckt in Heinrich
Heine's Gesammelten Werken, herausgegeben von Gustav Kar-
peles, kritische Gesamtausgabe (Grote 1887) Bd. III. Seite 220
und 221, woselbst es auf letzterer Seite heißt:

„Was ich dir aber, lieber Leser, hier erzählt, das ist kein
Ereignis von gestern und vorgestern, und Jahrtausende, viele Jahrtausende
werden dahinrollen, ehe sie ihren Schluß erhalten, einen
gewiß guten Schluß! Denn wisse, die Zeit ist unendlich, aber
die Dinge in dieser Zeit, die faßlichen Dinge, sind endlich; sie
können zwar in die kleinsten Teilchen zerstieben, doch diese
Teilchen, die Atome, haben ihre bestimmte Zahl, und bestimmt
ist auch die Zahl der Gestaltungen, die sich gottselbst aus ihnen
hervorbilden, und wenn auch noch so lange Zeit darüber hingeht,
so müssen doch, nach den ewigen Kombinationsgesetzen dieses
ewigen Wiederholungsspiels, alle Gestaltungen, die auf dieser Erde
schon gewesen sind, sich wieder begegnen, anziehen, abstoßen,
küssen, verderben, — vor wie nach. — Und so wird es einst
geschehen, daß wieder ein Mann geboren wird ganz wie ich,
und ein Weib geboren wird ganz wie Maria, nur daß hoffentlich
der Kopf des Mannes etwas weniger Torheit enthalten
mag, und in einem besseren Lande werden sie sich beide begegnen
und sich lang betrachten, und das Weib wird endlich
dem Manne die Hand reichen und mit weicher Stimme sprechen:
„Laßt uns gute Freunde sein."

Vielleicht geht eine berufene Kraft den hier auftauchenden,
in die Tiefen des menschlichen Geistes hinabführenden Fragen


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