Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 279
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Schnehen: Znr Kritik des Positivismus

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den eigentlichen Trägern jener gesetzmäßigen Relationen fragt
(198); sondern unlogisch ist es nur, wenn man sich die Dinge an
sich mit sinnlichen Qualitäten behaftet oder aus
ihnen bestehend denkt und in diesen vermeintlichen
„Qualitäten an sich" die eigentlichen Träger jener gesetzmäßigen
Beziehungen sucht: wie es P e t z o 1 d trotz seines eigenen Verbotes
doch immer wieder tut (186 ff., 198). Und wenn wir es
uns recht überlegen, so finden wir ja auch jene gesetzmäßigen
Relationen, um die es sich bei unseren physikalischen Theorien
handelt, nicht an den sinnlichen Qualitäten vor: wie Petzold
irrtümlicher Weise meint (189).

Man denke nur an die Lehren der Astronomie: da liegt es
doch auf der Hand, daß z. B. die von der Wissenschaft festgestellten
Größenverhältnisse, Abstände und gegenseitigen Lagen
der verschiedenen Teile unseres Sonnensvstems keine „funktionellen
Abhängigkeiten unserer Empfindungen voneinander" ausdrücken.
Hier ist es nicht nur „gleichgültig, an welchen sinnlichen Quali-
täten jene Relationen sich finden** (197). Es handelt sich überhaupt
nicht um irgendwelche unmittelbar gegebene
Beziehungen zwischen irgend welchen sinnlich gegebenen
Elementen: wie z. B. zwischen der wahrgenommenen Sonnenscheibe
und dem Lichtflecken Mars. Sondern es handelt sich um
etwas ganz anderes: es handelt sich um mittelbar erschlossene
Beziehungen zwischen mittelbar erschlossenen,
aber niemals sinnlich gegebenen Dingen an sich
oder wirklichen Himmelskörpern. Und wenn wir in diesen gesetzmäßigen
Beziehungen tatsächlich „die von unserer besonderen
biologischen Organisation unabhängige Welt erfassen**, wie
Petzold selbst sagt (197), dann ist diese von uns und unseren
Sinnen unabhängige Welt oder „Welt an sich** eben nicht unerkennbar
; sondern sie wird von uns, wenigstens nach ihrer
formalen, logischen oder gesetzmäßigen Seite, allmählich immer
besser erkannt. Nur das kann allenfalls noch zweifelhaft sein,
ob wir sie auch nach ihrer materiellen Seite hin zu erkennen vermögen
: d. h. ob wir imstande sind, das eigentliche Wesen
jener Dinge an sich oder das, was ihre Realität, im Gegensatz
zu dem bloß gedanklichen Sein unserer Vorstellungen, ausmacht
, irgendwie näher zu bestimmen.

(Fortsetzung folgt.)

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