Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 284
(PDF, 148 MB)
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284 Psychische Btudien. XLIIL Jahrg. 6. Heft. (Juni 1916.)

Phänomene aufgehört hätten. Man würde von Betrug gesprochen
und so die allgemeine Aufmerksamkeit von den betreffenden Vor-
gangen abgelenkt haben."

So Lombroso. Man kann seine Deutung der Erscheinungen
gelten lassen, man kann sie auch bestreiten. Aber die Tatsächlichkeit
der Erscheinungen wird man nicht mehr leugnen können.

Nachschrift. Soeben geht uns eine Erklärung des Ortsvorstehers
in Großerlach zu, die sich gegen den „Volksfreund**
wendet, und in der es heißt: „Großerlach. Auf die Darstellung
im ,Backnanger Volksfreund*, betreffend angebliche Entlarvung
des sogenannten bösen Geistes, möchte ich folgendes erwidern:
Die Vorkommnisse in der Wohnung der Witwe Kleinknecht am
15. Mai haben sich genau so zugetragen, wie sie im ,Murrtalboten*
Nr. 115 geschildert worden sind. Die Geschichte soll schon
3 Wochen lang gedauert haben, ich aber hatte wichtigeres zu tun,
als mich um derartige Gespräche zu bekümmern. Mir selbst hat
die Witwe Kleinknecht, der ich einige Tage vorher wegen ihres
anstoßerregenden Lebenswandels Vorhalt machte, von der sogenannten
Geistergeschichte nichts gesagt, weil sie wußte, daß ich
für derartigen Blödsinn nicht empfänglich bin. Da aber an den»
genannten Montag die Sache in regelrechten Unfug und öffentlichen
Auflauf ausartete, mußte ich notgedrungen nach der Sache
sehen und fand die Wohnung und die Küche in einem Zustand, der
jeder Beschreibung spottet. In der Küche befand sich kein ganzes
Stück Geschirr mehr, sogar an einem eisernen Hafen war ein Stück
herausgerissen, ein großer Rahmhafen und die Milchhäfen lagen
zerbiochen am Boden, deren wertvoller Inhalt lief in der Stube
herum; während meiner kurzen Anwesenheit flogen weitere drei
Milchhäfen und der Mostkrug von ihrem Aufstellungsort weg und
1—2 Meter weit auf den Boden usw. Da ich nicht an Geister
und Hexen glaube, ersuchte ich den Landjäger, nach der Sache zu
sehen, die Wohnung ließ ich, um Unfälle zu vermeiden, über Nacht
schließen. Als der Landjäger am andern Tag kam, war alles
wieder ruhig, er konnte seine Schlußfolgerung: der 14jährige sogenannte
helle Kopf — wie der ,Volksfreund* sagt — sei der
Täter, nur auf Vermutungen und Erzählungen gründen; es ist also
nicht richtig, daß die Landjägermannschaft den umstürzlerischen
Geist entdeckt hat. Im übrigen scheint nach meinem Dafürhalten
eine Veröffentlichung der Angelegenheit ganz äm Platze, denn nur
dadurch kann die Sache einer Aufklärung cnlgegengeführt werden.

Den 21. Mai 1916. Schultheiß Kirche r."*)

IT

*) Zu dem bereits durch die ganze „aufgeklärte* Tagespresse
gehenden Entlarvungsbericht sehreibt uns u a. Herr Ol. H. Wieben
Amtsvorsteher in Todenbüttel in Holstein (dat. 30. Mai 16): „Anliegend
erlaube ich mir Ihnen als Kedakteur der „Psych. Stud.*,
deren Leser ich bin, eine Beilage der „Neuen Hamburger Zeitung*
vom 29. Mai mit einer interessanten Mitteilung über einen „Spuk von
Großerlach* zu übersenden. Die Schilderung trägt offenbar Merk-


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