http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1916/0296
292 Psychische Studien. XLII1. Jahrgang. 6. Heft (Juni 1916).
sind, die Lieblingsfarben der Bienen daistellen, läßt sich nicht
halten. Die Versuche des Verfassers verpflichten vielmehr zu der
Annahme, daß sich die Farben Blau und Purpurrot für das Bienenauge
am kräftigsten von der grünen Farbe des Laubes abheben.
Weiter glaubt der Verfasser aus seinen Beobachtungen über die
Blumenstetigkeit der Bienen, daß sie die Blüten einer Pflanzenart
als zusammengehörig erkennen und sicher von den Blüten anderer
Pflanzen unterscheiden. Beim Aufsuchen zusammengehöriger
Blüten scheinen sie sich außer von den Blüten Farben und dem Geruch
noch von anderen Merkmalen leiten zu lassen. Wahrscheinlich
spielen die Saftmale als Kombinationen von Farben und
Foimen dabei eine Rolle. All dies weist aber auf eine wenn auch
nicht klar bewußte geistige, weil unterscheidende, Tätigkeit hin.
Literaturbericht.
Nachstehend besprochene Werke sind zu Originalpreisen dureh die Buchhandlung
von Oswald Matze, Leipzig, Ladenstraße 4, zu beziehen.
Bücherbesprechung.
„Oas Reich", so lautet der Titel einer neuen von Alexander Freihera
von Bernus herausgegebenen im Hans Sachs-Verlag in München
erscheinenden Vierteljahres-Schrift. Zu beziehen ist sie zu dem
verhältnismäßig niedrigen Preis von M. 2.50 für das Einzelheft
und Mk, 8.50 für den Jahrgang von 4 Heften. —
Mit dem Titel: „Das Reich" ist nicht etwa das deutsche Reich
gemeint, sondern das ideale Reich einer höher strebenden Geistes-
ktiitur. Entsprechend der Weite dieses Reiches sind die Gebiete,
die diese Vierteljahrs-Sehrift bebauen will, äußerst zahlreich. Ihr
Ziel ist die Erhöhung, Erweiterung und Vertiefung des geistigen
Löbens unserer Nation. Dienen sollen in erster Linie hierzu die
Ergebnisse und Erkenntnisse der „geisteswissenschaftlichen Forschung
*. Was das für Erkenntnisse sind, das geht aus Inhalt eines
Aufsatzes von Dr. Rud. Steiner hervor, den das erste Heft
bringt, betitelt: .Die Erkenntnis von dem Zustand zwischen dem
Tode und einer neuen Geburt.* Hier wird der Le*er in das Wesen
dieser Art von Forschung eingeführt.") Andere Gebiete, die das
Reich vorzugsweise pflegen wird, sind: Philosophie, insbesondere
Religionsphilosophie, Metaphysik, Mystik und Esosterik So ererscheint
im ersten Heft ein sich mit den Problemen der Metaphysik
auseinandersetzender Aufsatz: „Vom Sein, vom Sinn und
vom Sagen" des Heideiberger Philosophen üniversitätsprof. Dr.
F. A. Sch mid -No err. Ferner wird sich das „Keich* mit
einzelnen wichtigen Problemen der Mathematik befassen, wie der
Aufsatz: „Die vierte Dimension1, von Baarat J. Haase (München)
zeigt. Weiterhin wird es Aufsätze aus dem Gebiet der Naturwissenschaften
und Medizin unter Einschluß der sogen, okkulten Forschung«-
gebiete liefern So finden wir im ersten I lef t einen trefflichen Aufsatz
von Dr. med. Felix Peipers über: ,,Gecunde Geistesforschung und
krankes Seelenleben*. Endlich wird das „Reich" seinen Lesern auch
Proben der zeitgenöss. deutschen Dichtung vorsetzen, der lyrischen
sowohl wie der dramatischen. So bringt das erste Heft einen „ Vorgesang
*) Auf diesen Aufsatz wurde bereits im Maiheft S. 243 hingewiesen.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1916/0296