Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 299
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Iiiig: Der Spuk in Großerlach

299

Kinder der Witwe Kleinknecht. Der Knabe ist der Sohn ihrer
Schwester, welcher an Stelle des fehlenden Mannes die Arbeiten
in Stall und Scheuer zu verrichten hatte. Bis zum 30. April ds. Js.
wurde weder im Haus noch im Stall etwas Auffäliges wahrgenommen.
In der Frühe dieses Tages zeigten sich die merkwürdigsten Erscheinungen
im Stalle und Wohnhaus, die in dem Nachstehenden
ausführlich geschildert werden.

Die rätselhaften Vorkommnisse.

Der 30. April war ein Sonntag. Frau Kleinknecht und ihr
Schwestersohn Adolf hatten den Stall besorgt und waren um 7 Uhr
mit Melken und Füttern fertig, worauf sie sich aus dem Stall entfernten
und die Tür schlössen Kurz darauf brüllte ein Kalb mehrmals
, weshalb der Knabe wieder in den Stall ging, um nach der
Ursache des Brüllens zu sehen. Er fand das Kalb losgebunden.
Die Kette war am Hals und am Trog gelöst und lag auf dem Mist.
Alles Vieh war sehr aufgeregt, sprang in die Höhe und schlug mit
den Hinterfüßen hinaus, so daß sich der Knabe gar nicht zu dem
Vieh hintraute. Frau Kleinknecht band das Kalb wieder an und
ging hierauf wieder aus dem Stall. Gleich darauf brüllte das Kalb
wieder. Die Frau öffnete den Stall und fand zwei Stück Vieh in
gleicher Weise losgebunden, wie das Kalb. Das Vieh schwitzte,
wie wenn es mit Wasser begossen wäre. Von jetzt an wiederholte
sich dieser Vorgang alle Augenblicke. Kaum, daß ein Stück
Vieh angebunden war, so war es auch schon wieder los. Der
Knabe getraute sich gar nicht mehr in den Stall. Als nach Beginn
des Gottesdienstes die merkwürdige Geschichte immer noch nicht
aufhören wollte, begab sich die Frau zu einem Nachbar und bat
ihn um seinen Beistand. Dieser begab sich alsbald in den Stall,
fand eine Kuh losgebunden und band sie wieder an. Vor der Ankunft
des Nachbars waren die Kühe gefüttert worden und fraßen
ruhig. Doch waren sie naß vom Schwitzen. Kaum hatte der Nachbar
die Kuh angebunden, so war sie auch schon wieder los. Der
Nachbar bestätigt ausdrücklich, daß der Knabe, der ohne erweisliche
Gründe der Täterschaft bezichtigt worden war, während seines
Dortseins nicht in die Nähe der Kühe kam. Bis mittags um 1 Uhr
nahm die zauberhafte Erscheinung ihren Fortgang. Der Vorgang
des Loslösens der Kette, wurde aus unmittelbarer Nähe und in aller
Ruhe genau beobachtet. Wenn man auf den Knebel (das eiserne
Stäbchen am Ende der Kette), der die Kette infolge seiner wagerechten
Stellung innerhalb des am Futtertrog befindlichen Loches
festhielt, genau Obacht gab, so konnte man sehen, wie er sich
ganz von selber auf einer Seite langsam hob, um dann mit der
anderen Seite durchs Loch hinauszuschlüpfen. Ahnlich war der
Vorgang am Hals. Man konnte die Bewegungen der Kette ganz genau


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