Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 310
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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310 Psychische Studien. XLIII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1916).

iNatur —, so erkennen wir das Christentum als eine Religion der
Fat, denn „auf Kranke die Hände legen zu können, so daß es
besser mit ihnen wird", ist als eine der Proben, eine gute, nützliche
Tat, berufen, die Vollwertigkeit und ewige Wahrheit dieses
Christentums zu beweisen!

Aber wehe denen, die heute schon darnach lehren und tuen,
das hat der jüngste Berliner Scientisten-Prozeß wieder gezeigt.

Wieviel Übelwollendes ist da gesagt, wieviel Gift wieder verspritzt
worden, einmal während der Verhandlungen, die länger als
eine Woche währten und auch noch nachher; fast jede Zeitung
glaubte sich verpflichtet, das angestimmte „Steinigt sie** nachzusprechen
. — Und doch — es geschieht ja alles so, wie es geschehen
muß —, wird dieser Prozeß auch sein Gutes haben. —
Vor mir liegt das bekannte Beiblatt des Berliner Tageblattes, der
„Weltspiegel" vom Jahrgang 1907; es zeigt die Kirche der Christian
Science-Sekte in Concord, Massachusetts, auch ein Porträt der
Gründerin Mrs. Eddy, darunter liest man: „Vom Gesundbeter-
Schwindel** und die Äußerung, daß die Gründerin anscheinend
nicht ganz zurechnungsfähig ist. — Wieviel anders ist das allerdings
heute schon geworden, heute werden, obwohl vereinzelt, vor
den Richtern schon Lanzen gebrochen, wenn auch nicht zu Ehren
der Gründerin, so doch für die Lehre einer Heilung auf religiöser
Grundlage. Gerade in der letzten Verhandlung sind herrliche Bekenntnisse
gemacht worden.

Und die leidige Honorarfrage? Anfänglich haben die Heiler,
was kein Arzt tut, ihre Hilfe ohne Entschädigung angeboten, solange
, bis sie von Neugierigen überlaufen wurden; schließlich
kam auch keiner verlangen, daß jemand für ihn ganz ohne Gegenleistung
seine Zeit opfert. Auswüchse gibt es überall — in diesem
Falle glaube ich nicht daran —, soll deswegen die ganze gutgemeinte
Bestrebung, die großen Fortschritt [? Red,] darstellt, verdammt
werden? Zu bewundern sind die Menschen, die mehr wie ihre
Pflicht tuen, die, um anderen zu helfen, der Liebe willen, sich
selbst erziehen, indem sie ihre Gedanken Höherem zuwenden.

Christian Science ist christliche Wissenschaft, Wissenschaft,
die Christo nachfolgt; soll ihre Hauptaufgabe, das Gesund- oder
Gesündermachen durchaus betont werden, dann sage man: „Gesunddenken
!** Was der Mensch denkt, das wird er! — Auch
das habe ich seinerzeit erwähnt. — Die Anhänger dieser Wissenschaft
heilen durch die Kraft der Gedanken, die sie auf das
Höchste, Beste, Erhabenste und Reinste richten und wofür wir
ein Wort setzen, das alles umfaßt: „Gott !
So spricht der Dichterfürst Goethe.

. . . Daher der Völker löblicher Gebrauch,
Daß Jeglicher das Beste, was er kennt,
Er Gott, ja seinen Gott benennt . . .


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