Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 314
(PDF, 148 MB)
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314 Psychische Studien. XLIII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1916.)

seiner Rückkehr von seiner geistigen Wanderung seine irdische
Hülle nicht wieder und mußte in der Geisterwelt bleiben. Daß
ein solches Entsenden des Doppelgängers möglich ist, haben neuere
Versuche erwiesen! [Wie so? Red.]

Die Gesänge Homers sind voll von Berichten über Erscheinungen
dieser Art. So erschien der Geist des Patroklus dem
Achilles, der ihn vergeblich zu umarmen versuchte. Homer
teilt darin den Glauben seiner Zeit. Er wurde übrigens von Herodot
als Magier geschildert. Auch Thaies glaubte an Genien und Geister.
Epimenides wollte von Dämonen beeinflußt sein. Er behauptete
im eigenen früheren Erdenleben Aeakus gewesen zu sein.

Auch Demokrit glaubte an Genien und die Geister von Verstorbenen
. Nur erklärte er sie als Schattengestalten, die aus
„sphärischen Atomen'* bestehen, die ihre frühere Zusammensetzung
wieder annahmen. — Was die Atomentheorie nicht alles erklären
kann! In unseren Tagen soll sie sogar das Wesen der
Energie enthüllen! — Demokrit schrieb ein Buch über die Ausübung
der Magie. So berichtet Plinius und Vitruvius.

Nach Pythagoras besteht der Menschengeist aus einem
geistigen, himmlischen Teil und der Seele, die er sich als fein-
körperlich vorstellte, so daß sie unter bestimmten Bedingungen
sichtbar werden kann. Diese Seele ist der vergeistigte Menschenleib
, der nach dem Tode des irdischen Leibes fortbesteht. Überall
umgeben uns die Geister; sie können uns beeinflussen und mit
uns in Verkehr treten. Diesen Verkehr pflegten die Pythagoräer
eifrig und waren an ihn so gewöhnt, daß sie den bestaunten, der
noch nie einen Geist gesehen haben wollte.

In Ägypten und Indien lernte Pythagoras die Wiederver-
körperungslehre kennen, der zuliebe er sich nur in Pflanzengewebe
kleidete und alles Fleisches enthielt.

Auch Piaton lehrte die Lehre von der Wiederverkörperung
der Menschenseele. Er behauptete sogar, daß gottlose Menschen
als Tiere wiedergeboren werden könnten.

Sein Schüler Aristoteles glaubte mit seiner verstorbenen Frau
im Verkehr zu stehen. Diesen Glauben bekannte er öffentlich, so
daß er mit einem Prozeß bedacht wurde. Er berichtet von einem
Priester des Jupiter, daß er nach seiner Ermordung wieder erschien
und seinen Mörder bezeichnete, so daß dieser bestraft
werden konnte.

Dem Feldherrn Pausanias erschien beständig ein junges
Mädchen, das er getötet hatte. Sie bedrohte ihn, bis er sie von
Priestern anrufen und verbannen ließ.

Nach der Schfacht bei Platää ließ man ihn im Tempel der
Minerva Hungers sterben. Da verblieb sein Geist so lange dort,
Furcht und Schrecken verbreitend, bis er von f^'nem Priester verbannt
wurde.


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