Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 335
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1916/0339
Karze Notizen. 335

Möchten ihm doch diese alle ein dankbares Andenken bewahren,
das Andenken an eir.en liebenswerten, seinen höchsten Idealen
nachlebenden Edelmenschen.

Kurze Notizen«

a) j Ein übergeschnappter Psychiater. In einer
jüngst erschienenen Schrift des Medizinalrates und badensischen
Irrenarztes Dr. Fuchs finden sich, wie uns Herr A. Kaindl aus Linz
(dat. 28. Iuni d. J.) mitteilt, u. a. nachfolgende bemerkenswerte
Stellen: „Der Friede wäre eine Katastrophe, die einzige Möglichkeit
ist der Krieg. Der Krieg, bisher Reaktion auf Reiz (!), Ehrensache
, Mittel zum Zweck, muß Selbstzweck werden. Die
ganze Nation wird wie ein Mann den ewigen Krieg fordern.'*
Die patriotische Kundgebung dieses „Mannes der Wissenschaft"
schließt: „Erziehung zum Haß, zur Hochachtung des Hasses!
Fort mit der unreifen Scheu, mit der falschen Scham vor Brutalität
und Fanatismus! Mehr Backpfeifen und weniger Küsse! Wir
dürfen nicht zögern, blasphemisch zu verkünden: Uns ist ge
geben Glaube, Hoffnung und Haß. Aber der Haß ist der größte
unter ihnen!" — Wie verlautet, haben diese verrückten Aus-
assungen des gelehrten Herrn, der bei Nietzsche, dem Philosophen
des genialen Wahnsinns, und wohl auch bei Mr. Grey, dem
Teufel der Neuzeit in Menschengestalt, in die Schule gegangen zu
sein scheint, selbst in der „Münchener medizinischen Wochenschrift
" keinen Anklang gefunden. Man könnte in der Tat
glauben, der Herr Psychiater sei von einem der bösartigsten Insassen
seines Narrenhauses mit moralischem Irrsinn angesteckt
worden. Wir selbst haben diesem Urteil kein weiteres Wort beizufügen
. Eine solche Entgleisung gehört in die Psychologie des
Wahnsinns, bezw. solche Kriegshetzer vor die Kanonen!

b) Neue Berichte über rechnende und buchstabierende
Hunde bringt Prof. Dr. H. E. Z i e g 1 e r
(Stuttgart) in den sehr zu empfehlenden „Mitteilungen der Gesellschaft
für Tierpsychologie" (4. Jahrg. Nr. 1., 1916). Der berühmte
Mannheimer Hund „Rolf" hat z. B. 5 Tage nach dem Tode
seiner Herrin, Frau Dr. Paula Moekel, deren ältester Tochter
Luise, die ihm den Karton hinhielt und die Zahlen aufschrieb, u. a.
folgenden ganz eigenartigen Brief an Herrn Dr. med. Neumann,
der mehrmals an das Krankenlager gekommen war, herausbuchstabiert
: „Lib, arm lol is draurig uegn, w u is falg, weil mei Hb
mudr is dod; du soln gomn dresdn arm lol; lol wil wisn, wie lang
wardn bis gan gn dsu ir, wissn du, gus von dei arm lol (d. h.
„Lieber! Der arme Rolf ist traurig uegn — w! u ist falsch —,
weil meine Hebe Mutter tot ist Du sollst kommen trösten den


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1916/0339