Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 337
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Kurze Notizen. 387

logie" fortfahren, durch methodisch durchgeführte Experimente
noch mehr gelehrten Staub aus den Perücken der ehrwürdigen
Häupter der völlig unfruchtbaren alten Psychologie zu schütteln;
sie wird sich dadurch ein Verdienst um den Fortschritt echter
Geisteswissenschaft erwerben.

c) In Vorahnung des Todes. Aus Dettelbach
wird uns geschrieben: Das 38. Kriegsopfer für das liebe deutsche
Vaterland hat unsere Stadtgemeinde gebracht. Kaum haben die
Totenglocken die Gläubigen gerufen zur Trauerfeier für die beiden
letzt gefallenen Helden in den Kämpfen von Verdun, traf heute
die allgemeine Teilnahme erweckende Nachricht ein, daß am
2. Juni 1. J. auch der Unteroffizier und Offiziers-Aspirant Herr

J.......D . . . von hier im Feindesland gefallen und im

Friedhof des 9. Inf.-Reg. militärisch feierlich beerdigt worden sei.
Desch war Kriegsabiturient des Neuen Gymnasiums in Würzburg
und mehrjähriger Zögling des Chilianeums. Im Felde stand er seit
Februar 1915 und war den Monat April 1. J. hindurch zum
Offizierskurs nach Grafenwörth einberufen. Vorzüglich qualifiziert
, beliebt bei seinen Vorgesetzten, Kameraden und Untergebenen
ob seines liebenswürdigen Charakters und seiner Leutseligkeit
und Herzensgüte sollte er in den nächsten Tagen Leutnant
werden. Nach dem Kriege war er fest entschlossen, in das Priesterseminar
einzutreten. Gott hat es zum größten Schmerze seiner
Mutter und Geschwister anders gewollt. Diesen blieb keine Art
von Leid erspart. Sein Vater, ein angesehener Büttnermeister
dahier, fand 1907 den Tod irr den Flammen bei dem großen
Spiritusbrand der Firma Hellermann dahier mit 3 seiner Arbeiter.
2 brave erwachsene Töchter der tiefgebeugten Witwe starben im
Blütenalter ihres Lebens. Der Gatte der kriegsgetrauten ältesten
Tochter, Friseur L. in Würzburg, sowie dessen Bruder fielen beide
vor kurzem auf der blutigen Walstatt und um das Maß der Heimsuchung
der ehrengeachteten Familie voll zu machen, brach auch
noch die letzte Stütze derselben durch einen Kopfschuß zu Tod
getroffen auf dem Schlachtfelde. Die Familie, die Vaterstadt, das
Neue Gymnasium, die kathol. Studentenverbindung Markomannia,
die marianische Studentenkongregation kann stolz sein auf diesen
ihren Helden. Mehr als jede Lobrede sagt sein letzer Brief an Mutter
und Geschwister in Vorahnung seines nahen Todes am Morgen
des furchtbaren Sturmangriffes, dem der tapfere Akademiker bereits
abends 6 Uhr zum Opfer fiel.

Der Brief lautet: „An meinem Sterbetag! Meine liebste,
beste, gute Mutter! Es hat nicht sollen sein, daß Du, liebe, gute
Mutter, Deinen Dir in kindlichster Liebe zugetanen Sohn wiedersiehst
. Das Vaterland, ja auch Euer aller Wohl und Sicherheit
rief mich in den Tod, ich bin ihn gerne gestorben. Lebe wohl,
gute Mutter! Hart wird es mir zwar, Dich allein hier lassen zu


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