Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 345
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Illig: Der Spuk in Großerlach. 345

Formen an. In der Wohnstube waren auf der Kommode links
von der Tür etwa 20—25 irdene Milchhäfen aufgestellt, die im
Laufe des Tages allesamt von ihrem Platz sprangen, ins Zimmer
geworfen wurden und zerschmetterten, wobei sie natürlich ihren
Inhalt ausgössen. Ähnliches geschah mit den Mostkrügen,
Schüsseln, Tellern, Pfannen, Schmalzhäfen, Wassereimern, Wassergölten
und sonstigen beweglichen Gegenständen, so daß schließlich
Stube, Küche und Öhrn einen einzigen Trümmerhaufen bildeten.
Den Höhepunkt erreichten die Erscheinungen von 1^ Uhr ab,
um welche Zeit sich auch alle Türen des Hauses aus den Angeln
hoben und zu den zertrümmerten Gegenständen geworfen wurden.
Einzelne Gegenstände wurden nicht bloß von der Küche in den
Öhrn, sondern sogar noch durch die Haustüre aus dem Haus
hinausgeworfen. Der Wassereimer, die Wassergölte wurden aus
der Küche nach der im Öhrn stehenden Frau Kleinknecht geworfen
, die schließlich mit samt ihrem Schwager, der zu Hilfe gekommen
war, das Haus verlassen mußte. Die Kinder hatten das
Haus ohnehin schon verlassen und standen mit den anderen Zuschauern
vor dem Haus, von wo aus sie die Vorgänge im öhrn
beobachten konnten. Um an einigen Beispielen zu zeigen, wie
genau und einwandfrei die. Vorgänge beobachtet wurden, mögen
folgende Stichproben aus der Vernehmung der Augenzeugen an-
geführt sein. Der Ortsvorsteher einer Teilgemeinde, der am
15. Mai nachmittags 2 Uhr mit dem schon erwähnten Bezirksbeamten
aus Backnang zunächst in den Stall ging, sah dort die
Verknotung der Ketten, deren Loslösung und Fortwerfen. Darauf
ging er, während der Bezirksbeamte im Stall blieb, durch den
hinteren Hauseingang in die Küche, in welcher sich außer ihm
niemand befand. Der Knabe war bei dem Beamten im Stall geblieben
. Als er die Küche durchschritten hatte und eben durch
die Tür in den Öhrn getreten war, flog ihm ein Milchhafen nach,
welcher an der Tür zerschellte, die sich hinter ihm wieder zurückgedreht
hatte. Darauf ging er wieder zurück in den Stall. Nach
einer halben Stunde trat er wieder in die Wohnung. Da flog ihm
ein eiserner, mit Wasser gefüllter Hafen nach, der ihn zwar nicht
traf, aber an seinem Ohr vorbeisauste und einige Schritte vor ihm
auf den Boden aufschlug, wo er umstürzte und das Wasser ausgoß
. Der Zeuge sah deutlich, wie der Hafen schwebte und konnte
feststellen, daß während des Schwebens kein Tropfen des Inhalts
zu Boden fiel, erst beim Aufschlagen schüttete er* den ganzen Inhalt
aus. Der Zeuge trat dann in die Stube, in welcher sich außer
ihm niemand befand. Er stellte sich neben die Tür, um der
Dinge zu harren, die da kommen würden. Auf dem Kachelofen
stand eine Schüssel mit Nudeln. Diese Schüssel tat plötzlich einen
lauten Krach und fiel in Scherben mit samt den Nudeln auf den
Boden. Der Knabe war während dieses Vorgangs nachweislich

2S*


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