Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 352
(PDF, 148 MB)
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852 Psychische Studien. XLII1. Jahrgang. 8. Heft (August 1916).

akt sein Spiel treibt. Ich selbst habe solche Spukarten in zwei
Häusern längere Zeit hindurch beobachtet und habe bei dem einen
feststellen können, daß er schon im Jahre 1809, und beim andern,
daß er schon im Jahre 1830 beobachtet wurde. Hier müßte also
geradezu der „Gedanke** 80 bis 100 Jahre an einem und demselben
Ort lebendig geblieben sein. Das ist doch kaum denkbar.
Viel näher liegt hier doch die Annahme, daß die zum Teil sehr
heftigen Laute, Tritte, Schläge, Rollen, Klingeln, Türöffnen und
Schließen von einer örtlich gebundenen Kraft ausgingen, die über
ein gewisses Bewußtsein verfügte und mit einer Zweckmäßigkeit
handeln konnte, die sich den mit der Zeit veränderten äußern Verhältnissen
anzupassen vermochte. Als erwiesen kann wohl angenommen
werden, daß solche Erscheinungen durch die Anwesenheit
gewisser Personen eine Förderung erfahren. Aber, ob diese
Personen als direkte Ursachen in Betracht kommen oder nur als
Kraftquellen, aus denen eine körperlose Kraft (wenn man so sagen
will) strahlende Materie schöpft, die es ihr erst ermöglicht, auf
die Körperwelt zu wirken, diese Frage muß vorerst noch offen
gelassen werden. Wahrscheinlich treffen beide Möglichkeiten zu,
und es kommt auf den einzelnen Fall an, ob er so oder anders
zu deuten ist. Was ich im Großerlacher Fall bis jetzt ermitteln
konnte, genügt nicht einmal zu einer Vermutung, geschweige denn
zu einer Deutung. Weitere Beobachtungen und Ermittlungen
erst können vielleicht die Frage entscheiden, in welcher Richtung
man die Kraftquelle zu suchen hat. Bis jetzt liegen Andeutungen
vor, welche sowohl eine animistische, wie eine spiritistische
Deutung möglich erscheinen lassen. Doch möchte ich mich
darüber vorerst noch nicht weiter äußern, weil diese Andeutungen
noch nicht nachgeprüft werden konnten und vielleicht auch niemals
nachgeprüft werden können.

Die spiritistischen Erscheinungen sehr skeptisch gegenüberstehende
und daher mit ihrem Urteil lange zurückhaltende
„Tübinger Chronik** bemerkt zum auszugsweisen Abdruck des
obigen Berichtes in Nr. 150 vom 30. Juni 1916:

„Wir haben einige Zeit gewartet, ehe wir diese merkwürdige
Spukgeschichte brachten, weil wir erst die Aufklärung abwarten
wollten. Diese ist inzwischen nicht erfolgt und so bleiben die
Vorgänge einstweilen unaufgeklärt. Trotzdem geben wir die
Hoffnung nicht auf, daß der rätselhafte Knoten noch auf natürlichem
Wege gelöst wird, wie es auch in ähnlichen Fällen schon
der Fall gewesen ist. Daß allerdings der 14jährige Neffe der geplagten
Besitzerin als der böse Hexenmeister in Frage kommt,
halten auch wir nach der obigen Darstellung für aus-


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