Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 357
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Iiiig: Der Spuk in Großerlach. 357

Stall. Damit soll der Eindruck erweckt werden, als ob der Landjäger
Reber während der Spukerscheinungen in den Stall gekommen
wäre und dem Spuk durch das Anbinden der Kühe ein
Ende gemacht hätte. Der Landjäger war aber während der ganzen
Spukzeit gar nicht zugegen, er kam erst am 16. Mai, nachdem die
Erscheinungen bereits aufgehört hatten, die ja auch vom 3. bis
12. Mai ohne den Landjäger oder einen andern erkennbaren
Grund pausierten. Wenn also die Frau je eine Bemerkung wie
die erwähnte dem Landjäger gegenüber getan haben sollte, dann
mußte diese einen ganz andern Sinn gehabt haben als den, welchen
ihr Herr Hitzler gibt. Von einer Frau, der man zutraut, daß sie
imstande war, das gänze Schnurwerk eines raffiniert durchgeführten
Betrugsmanövers vor zahlreichen Augenzeugen absolut
geheim zu halten, wird man doch nicht annehmen dürfen, daß
sie in dieser plumpen Weise aus der Rolle fällt und mit ihrem
Geheimnis so ohne jede Not herausplatzt, wie Herr Hitzler glauben
machen will. Auch daraus will Herr Hitzler einen Schuldbeweis
ableiten, daß sich die Frau nicht verteidigte, als er, der sich anscheinend
mit einer gewissen Verstellung unter Verschweigung
seines „Zwecks]' und seiner „Art" im Haus eingeführt hatte, „den
Mantel fallen ließ'* und „den Frauen seinen Verdacht ins Gesicht
hinein sagte". Herr Hitzler verrät damit eine schlechte Menschenkenntnis
. Denn wenn eine Frau vom Mainhardter Wald „mit ganz
beschränktem Bildungsgrad" perplex wird, wenn ein Heilbronner
Stadtrat, der sich als possierlicher Pudel bei ihr eingeführt hat,
plötzlich seinen Pferdefuß zeigt, kann das doch wahrhaftig niemand
wundernehmen. Daß mir Herr Hitzler einige kleine Versehen
in bezug auf die Kinderzahl und die Front, an welcher der
Mann gefallen ist, mit Sperrdruck vorrechnet, um die Unverläßlich-,
keit meines Berichts zu beweisen, zeigt, mit welch kleinlichen
Mitteln er das Augenmerk seiner Leser von der Hauptsache abzulenken
bestrebt ist. Der eine dieser Fehler ist ein Versehen beim
Diktat meines Berichts, den zweiten habe ich vom ersten * Bericht
des „Murrtalboten" übernommen. Beide Fehler sind in meinem
zweiten Artikel vom 10. Juni, also schon seit 4 Wochen, richtiggestellt
. In bezug auf die Verläßlichkeit der Berichterstattung
könnte ich den Stiel ruhig herumdrehen und sagen, daß Herr
Hitzler unverläßlich berichte. Denn er dichtet mir an, daß ich
„gegenwärtig das Wesen des bösen Risses am Kleinknechtschen
Hause ausforsche", von dem er festgestellt habe, daß er vom
letzten Erdbeben herstamme. Diese „Aufklärung" hätte sich Herr
Hitzler ruhig ersparen können, denn „das Wesen dieses Risses"
habe ich schon bei meinem Besuch in Großerlach festgestellt. Ich
habe daher gar nicht mehr nötig, „gegenwärtig das Wesen dieses
Risses auszuforschen". Die Behauptung des Herrn Hitzler ist unwahr
, wie ich durch einen in meinem Besitz befindlichen Brief vom


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