Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 361
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Iiiig: Der Spuk in Großerlach. 361

Geradeheraus verlangt es vom Kgl. stellv.Generalkommando, es
solle die Weiterverbreitung der im „Hohenst.** veröffentlichten
Artikel über die Vorgänge in Großelrach verbieten. So sieht die
Freiheit dieses Blattes aus! Eine solche Freiheit hätte man zu
erwarten, wenn man diesem Blatte folgen würde. Wenn irgend
etwas auf der Welt ein Schwindel ist, dann ist diese Art von Freiheit
ein Schwindel, das soll diesem Freiheitsblatt einmal geradeheraus
gesagt sein. Wenn diese Sorte von Sozialdemokratie nur
d i e Äußerungen zulassen will, die ihr passen, von den andern
aber verlangt, daß sie durch den Machtspruch einer Staatsgewalt
unterdrückt werden, dann haben diejenigen Recht, welche den
sozialdemokratischen Zukunftsstaat einen Zuchthausstaat nennen.
Für eine derartige politische Offenherzigkeit eines Sozialdemokrat
tischen Blattes können alle Gegner der Sozialdemokratie nicht
genug dankbar sein. Das Blatt kann als Milderungsgrund
höchstens geltend machen, es habe aus lauter Futterneid die Besinnung
verloren, weil Uim jemand verraten habe, wieviele Sonderdrucke
des „Hohenst.** angeblich schon abgesetzt worden seien.
Dagegen gibt es aber Rat. Die „aufgeklärte" Presse braucht nur
ihre Hetze gegen die Artikel einzustellen, dann wird die Nach-
frage darnach ganz von selbst aufhören. Denn die Artikel werden
immer dann wieder verlangt, wenn irgendwo ein Schimpfartikel
gegen sie erschienen ist. Angeboten werden sie seitens des Verlags
keinem Menschen und auch keinem Buchhändler. Wenn ein
„Geschäft" daraus geworden ist, wie das „Freiheits**~Blatt meint,
so war das nie beabsichtigt, und es ist auch nichts dafür getan
worden. Unsererseits kann das „Geschäft** ruhig aufhören, aber
aus allen Intelligenzschattierungen bis hinauf zu den Universitätsprofessoren
werden die Artikel stets wieder verlangt. Warum
sollen wir sagen: Ihr bekommt sie nicht?! Das sozialdemokratische
Blatt begründet seinen Schrei nach der Staatsgewalt mit
dem Hinweis auf einige hiesige Lehrer, sowie auch auf Nürtinger
Seminarlehrer, welche den Inhalt unserer Artikel in den Schulen
für „Unsinn** erklärt hätten. Das mag wohl vorgekommen sein,
wir wissen es nicht. Wir gönnen es aber jedem, wenn er seinem
bedrückten Herzen auf diese einfache Weise Luft verschaffen
kann, und ersehen daraus nur, daß es auch solche Leute gibt.
Tröstlicherweise gibt es aber auf der Welt zum mindesten zweierlei
Meinungen, auch bei den Seminarlehrern,- und sie wollen nicht
unterdrückt werden, wenn einmal der Zukunftsstaat nach dem
Herzen des hiesigen F r e i h e i t s blattes kommen sollte! Zu
diesen andern Seminarlehrern gehört z. B. derjenige, der in Eßlingen
Psychologie lehrt. Dieser, ein Professor ist es sogar, sprach
in einer seiner Psychologiestunden auf Anregung seiner Schüler
ganz anders über die Großerlacher Sache. Er drückte sich in
bezug auf diesen speziellen Fall zunächst vorsichtig aus, weil man,

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