Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 362
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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862 Psychische Studien. XLII1. Jahrgang. 8. Heft (Augast 1916).

wie er ausführte, damit rechnen müsse, daß auch Suggestionen
und Täuschungen mitunterlaufen sein können. Auf diese Fehlerquellen
hinzuweisen war seine Pflicht als Lehrer. Dann aber ging
er zur grundsätzlichen Seite des Falles über, die er b e j a h t e ,
und folgende Erklärungsmöglichkeiten gab: „Entweder Wirk-
samkeit einer unsichtbaren geistigen Kraft, deren Träger eine
Person in unsichtbarer Gestalt sein kann mit cfer Befähigung, auf
die Materie oder auf einen Körper einzuwirken, — oder das zu
einer mechanisch wirkenden Kraft gewordene Wollen eines lebenden
Menschen. Der Professor verwies dabei auf die Heilungen
Jesu und erzählte die Geschichte einer in Erfüllung gegangenen
Todesahnung. Er wies ferner auf die Tatsache hin, daß Hysterische
oft erstaunliche Kräfte entfalten und erklärte es nicht für
unmöglich, daß unter Umständen Frau Kleinknecht die (unbewußte
) Kraftquelle bei den Vorgängen in Großerlach sein könne,
behaupten möchte er das freilich nicht. Lächerlich dürfe man
die Sache auf keinen Fall machen, denn es handle sich hier um
Dinge, die jeden nachdenkenden Menschen beschäftigen müssen."
— So sprechen andere Seminarlehrer. Aber es ist höchste Zeit,
daß sie ihre Ansicht aussprechen. Denn wenn die Menschheit
erst einmal mit der Freiheit des Zukunftsstaats beglückt sein wird,
von dem das hiesige Sozialistenblatt träumt, dann dürfen derartige
Ansichten nicht mehr geäußert werden. Dann kommt das
Generalkommando oder die Staatsanwaltschaft (natürlich die
sozialistische) und erklärt im Namen der Freiheit und der Volksbeglückung
: „Über Thema darf nicht gesprochen werden!*'
Freiheit, verhülle alsdann dein Haupt!'*

Endlich im „Hohenstaufen** vom 13. Juli findet sich der nachfolgende
vorläufige Schlußartikel:

„Zum Spuk in Großerlach. Die Blätter aller Schattierungen
fahren fort, an den Tatsachenberichten aus Großerlach ihren
Witz zu üben. Einige scheuen sogar vor groben Beleidigungen
und Verleumdungen nicht zurück. Damit werden natürlich die
Vorgänge selbst in keiner Weise aus der Welt geschafft. In der
Samstagsnummer des „Hohenstaufen** war angedeutet, daß sich
auch noch die philosophische Fakultät in Tübingen in Bewegung
setzen werde, um mit der Wucht ihres wissenschaftlichen Ansehens
dem „Schwindel** von Großerlach ein Ende zu machen.
Diese Bemerkung war nicht ohne Grund gemacht worden, denn
der Ärger der Tübinger Fachpsychologen über den „Spuk in
Großerlach** war nicht unbekannt geblieben. Sie ärgerten sich
vor allem darüber, daß das Tübinger Amtsblatt, die „Tübinger
Chronik**, der erleuchteten Universitätsstadt die Schmach angetan
hatte, den Spukbericht abzudrucken. Das betreffende Blatt ist
für diesen Ärger nicht unempfindlich geblieben, sondern hat sofort


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