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Scheminzky: Mineralogische Emanationen u# deren Aeußerungen. 365
und kein Vergehen und Verbrechen unverfolgt und ungesühnt
läßt, rührt keinen Finger, in den angeblichen „Schwindel" von
Großerlach Licht zu bringen. Und es wäre ihr bei den Machtmitteln
, die ihr zur Verfügung stehen, doch so leicht, den „verbrecherischen
" Tatbestand aufzuhellen und die „Schuldigen" zu
bestrafen — vorausgesetzt, daß welche vorhanden sind.
Aber sie weiß, warum sie nicht vorgeht: „weil kein Schwindel
vorliegt, weil alles auf einwandfrei beobachteten und bestimmt
bezeugten Tatsachen beruht." — — Auch nach unserem Urteil
haben alle Gegenerklärungen und „Gutachten" nur dann Wert,
wenn es ihnen gelingt, die Betrugshypothese mit triftigen Gründen
zu belegen. Durch eine kriminalistische Behandlung solcher Fälle
werden erfahrungsgemäß nur die Zeugen bzw. Medien eingeschüchtert
und damit eine strengwissenschaftliche Untersuchung
unmöglich gemacht. — Red.
Mineralogische Emanationen und deren
Aeußerungen.
Von Ferd. Scheminzky, Wien.1)
Reichenbachs mystisches Od, welches von Magneten, Kristallen
usw. ausgestrahlt werden soll, brachte mich auf den Gedanken,
Mineralien auf emanatorische Erscheinungen zu untersuchen.
Während der Vorbereitung der Versuche erschienen Prof. Benedikts
klassische Versuchsberichte über die Emanationen der
Chemikalien2) und bestärkten meine Vermutungen.
Zunächst zog ich die photographische Methode der Untersuchung
, als die exaktere, heran. Die photographischen Platten,
Der hochzuschätzende Herr Einsender schreibt uns zu obigem
sehr dankenswertem Beitrag (dat. Wien, 7. VI, 16) u. a.: „Gestatte
mir Ihnen hiermit ein Manuskript für Ihre Zeitschrift zu übersenden
, mit der Bitte, es abdrucken zu wollen. Prof. Benedikt, mit
dem ich meine Versuche durchbesprochen, hatte mich für Ihre
Zeitschrift bestimmt. Zugleich lege ich die Empfehlungskarte Prof.
Benedikts bei. Ich brauche wohl nicht besonders hervorzuheben,
daß ich mich für die Wahrheit und Tatsächlichkeit der Experimente
verbürgen kann. Das Medium konnte leider von Herrn Prof. Benedikt
nicht überprüft werden, da ihm von seinen Eltern aus weitere
Experimente untersagt wurden, höchstwahrscheinlich aus dem Grunde,
weil kurz vorher zwei seiner Brüder im Felde gefallen waren." —
Die uns von Herrn Prof. Benedikt gütigst beigelegte Empfehlung
ist datiert Wien (IX. Mariannengasse 1) und lautet: „G. H. B.! Das
Medium hat sich aus „jugendlicher Blödheit" zur Kontrolle nicht
gestellt. Die Versuche scheinen mir aber der Wahrheit zu entsprechen
und der jugendliche Autor dieses kleinen Aufsatzes ist sehr
begabt. Ich glauoe, Sie können den Abdruck wagen natürlich ohne
Uebernahme jeder Garantie/ — Bed.
2) „Die latentenX(Beichenbachschen) Emanationen der Chemikalien
", Konegen, Wien 1915.
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