Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 382
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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882 Psychische Studien. XLIII. Jahrg. 8. Heft. (August 1916.)

von Verstand und Einsicht geleitet, so tragen die grünen Gedankenformen
gelbe Spitzen oder sind gelb gestreift. Mischt sich
die Liebe in das Gefühl, so zeigt sich auch ein Rot dabei und es
entstehen dann Gebilde von prachtvollem Aussehen. Herrschende
Empfindungen der Liebe und Zuneigung zeigen dem Hellseher
verschiedene rosarote Schattierungen. Aufregung zeigt grellrote
Punkte, Zorn oft gewaltige Blitze auf dem schwarzen Hintergrund
der Bosheit, wenn diese auch in die Erscheinung tritt. Besonders
die Farben Rot und Blau entwickeln gern reizende Formen wie
Herzen, Blumen, Ringe, Muscheln oder Schmetterlinge. Rätselhaft
ist es allerdings anfangs für Nichtseher, daß sich die
abstrakten Gedanken in solchen plastischen Gebilden manifestieren,
während es wohl ohne weiteres klar erscheinen wird, daß sich bestimmte
konkrete Vorstellungen wie die eines Bildes, einer Landschaft
oder Person ebenso darstellen wie das Gedachte eben aussieht
. Auf diese Weise kann der Hellseher die Gedanken ohne
weiteres lesen. Die abstrakte Idee und das Gefühl zeigt sich ihm
in der beschriebenen Weise, geometrisch oder symbolisch. Es
handelt sich hier eben um die Kristallisation der für kurze oder
längere Zeit in die astrale Welt geborenen Erscheinungsformen.
So rufen heimtückische Gedanken oder Gefühle der Rache oder
des Verrates die alten Symbole der Falschheit hervor, Schlangen,
Kriechtiere, Gewürm oder häßliche Fratzen. Sucht jemand diese
Gefühle zu verbergen, vielleicht vor einer anwesenden Person, so
drängt sich eine andere Farbe oder ein Schleier in der Richtung
nach dieser Person und die Kehrseite des Menschen zeigt solche
traurige symbolische Gebilde.

Diese Grundzüge seien für diejenigen vorausgeschickt, denen
die Erscheinungen der Gedankenformen noch nicht hinreichend
bekannt sind. Am 3. August 1910 hatte ich Gelegenheit, mich
bei einer sensitiven Person, einem Medium, zum ersten Male von
der Wirkung und den Farben der Gedanken- und Gefühlsformen
experimentell zu überzeugen, obgleich ich allgemeines über die
Aura und ihre Farben schon viel früher auf mediumistischem
Wege erfuhr. Die verschiedenen Farben und ihre Bedeutung
waren mir bereits aus der okkultistischen Literatur bekannt. Es
wird sich bei diesem Hellsehen zweifellos um Astralformen gehandelt
haben, der Aura selbst schenkte in % diesem Falle das
Medium wenig Aufmerksamkeit.

Es war vor Beginn einer spiritistischen Sitzung, als das
Medium spontan zum Schauen disponiert wurde und ich stellte
es auf die Probe, indem ich mich absichtlich in gewisse verschiedene
Gefühle versetzte, wobei ich vermied, durch Minen etwa
meine Empfindungen zu verraten. Ich bemühte mich zuerst, die
Empfindungen gläubiger Hingebung und Religiosität in mir zu erregen
und sogleich stellte das Medium eine dunkelblaue Färbung


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