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Freudenberg: Prof. Benedikt und sein Butenbuch.
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In der III. Abteilung behandelt B. zunächst die Rutenforschung
beim Wasser und Bergwerkprodukten. Bei ersterem
wird eine ziemliche Sicherheit erzielt. Auch die Auffindung und
Bergung von vergrabener Munition, Geschützen und Minen ist
leicht. Im Bergbau dagegen zeigen sich erhebliche Schwierigkeiten
, deren praktische Uberwindung B. lehrt. Uns würde eine
Besprechung dieser, auch durch schematische Darstellung der
Strahlenwinkel illustrierten Berechnungen und Ausführungen zu
weit führen. Nur einige wenige Einzelheiten möchten wir anführen
. So, daß der Blitz mit Vorliebe in der Nähe von
Kreuzungen von Wasserläufen einschlägt, daß die Rute bei Begehung
gegen den Strom im Sinne der Strömung ausschlägt, daß
aber der Auschlag im Sinne der Strömung bei Begehung abwärts
nicht bestimmt scheint.
Über die Tiefenbestimmung mit der Wünschelrute macht der
Verf. Mitteilungen, welche er dem Major Reichel verdankt, der
ein praktischer Rutenganger ist. Im allgemeinen werden bei einer
Tiefe von 50—500 Metern nur 5 % Fehler gemacht, bei geringerer
Tiefe jedoch wesentlich mehr. Einer Tiefenbestimmung
von mehr als 800 Metern Tiefe setzt die bis dahin eingetretene
Erschöpfung des Rutengängers wohl eine Grenze.
Auch des Verfassers Ausführungen über die Phasenerscheinungen
in der Rutenlehre, d. h. die Aneinanderreihung der
Ausschläge sind zu speziell und andererseits zu wichtig, als daß
ein kurzer Überblick darüber hier am Platz wäre. Ein Gleiches
gilt von den episodischen Bemerkungen über die Rutenbeziehungen
zu den andern mineralischen Bodenprodukten.
Zum Schluß dieser Abteilung sagt der Verfasser:
„Die weitere Ausbildung und der Fortschritt der montanistischen
Rutenlehre kann nur durch das Studium der Erze im
Laboratorium und Sammlungen gewonnen werden. Der Geologe
und Montanist werden immer von Rutenpraktikern leichtere Auffindung
profitieren. Ruhe und die subjektive spezifische Empfindlichkeit
der Rutenfähigen sind wohl zu beachtende Hilfsmittel
.'* —
Die IV. Abteilung behandelt verschiedene Fragen und zwar
zunächst die Rute im Bereiche der Lebewesen. Die volle Blüte
der Tulpe ergibt 810 Grad, die Knospe 360 Grad, die großen
Blätter 180 Grad. Sehr lebhaft reagiert die Rute auf Bakterienkolonien
, meist mit einem Ausschlag von 13 Quadranten.
Bei gesunden Menschen besteht kein großer Unterschied
zwischen Mann und Frau, wohl aber zwischen Gesunden und
Kranken. Hierüber hat der Verf. wichtige Untersuchungen angestellt
, die er in einer Spezialmonographie zu veröffentlichen
gedenkt. —
In den theoretischen und kritischen Erwägungen betont B.
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