Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 394
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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394 Psychische Studien. XLIII. Jahrg. 8. Heft. (August 1916.)

einen lustigen (vielleicht verabredeten) Scherz hielt, wurde zum
Schluß tief erschüttert. Die Schilderung dieses Vorfalles, bemerkt
der Verfasser, verdanken wir dem Dichter Karl Holtei, der
unter den Gästen anwesend war und ihn in seinem Werk „Vierzig
Jahre*4 ausführlich beschreibt, wobei er Mizkiewicz als einen
wunderlichen Schwärmer bezeichnet."

Nostradamus-Jubiläum. In Nr. 98 vom 2. Julf
derselben Armeezeitung hatte sich ferner ein Leser mit dem Monogramm
C. K. des auf dieses Datum fallenden 350. Todestages des
Michel Nostradamus erinnert unter kurzer Mitteilung seines Lebenslaufes
; seine Prophezeiungen hätten Forschern und Grüblern oft
Anlaß zum Nachdenken gegeben. (Die Armeezeitung erscheint
alle 2 Tage und kostet die Nummer 10 Pfg., monatlich 1,20 M.
ohne Postgeld, wöchentlich gibt es eine mit Bildern reich geschmückte
Beilage auf glattem Papier. Sie ist an den Zeitungsständen
vielfach vorrätig.) A. Kniepf.

b) Auch moralische Ungeheuer haben
ihre „Ahnungen". Der kürzlich schmachvoll ertrunkene
Lord Kitchener soll laut „Hamburger Fremdenblatl"
(Nr. 175 B vom 26. Juni d. J.) nach dem Bericht eines Mitarbeiters
der Lügenagentur „Agence Havas" aus Toulon vor circa drei
Monaten dem Linienschiffskapitän Testu de Balicourt in Dünkirchen
gegenüber im Verlauf einer Unterhaltung gesagt haben,
daß jüngst die Granate eines schweren Geschützes unmittelbar
neben ihm eingeschlagen und explodiert sei. „Die Sache hat mich
aber ganz und gar nicht weiter aufgeregt," fügte der edle Lord
hinzu, „denn ich w e i ß ja, daß ich auf dem Meere sterben werde."
Der brutale Gewaltmensch, der den Mord Tausender und aber
Tausender von unschuldigen Menschen, sogar Frauen und Kindern,
auf dem Gewissen hatte, hat nun sein verdientes Ende mit
Schrecken gefunden. Möge so* um ein oft zitiertes Wort aus der
Ilias anzuwenden, auch jeder andere umkommen, der solches tut,
vor allem die schweren Verbrecher, die diesen entsetzlichsten aller
Kriege angestiftet haben und jetzt trotz der völligen Aussichtslosigkeit
ihrer wahnwitzigen Hetzereien nicht zu Ende kommen
lassen wollen: der teuflisch schlaue Mr. Grey, der ehrgeizige
Phrasenschmied Poincare, der Schwätzer Briand, der perfide
Sonnino, der liederliche Narr Annunzio, der erkaufte Venizelos,
vor allen aber der charakterlose „Friedenszar", der seinerzeit mit
seiner Unterschrift der Mobilmachungsorder durch Entfesselung
der Kriegsfurie den äußeren Anlaß zum Kriegsausbruch gab,
nebst seinem gewalttätigen Oheim, dem langen Scheusal Nikola-
jewitsch. Alle diese Massenmörder und die übrigen Aufstachler
unseliger Volksleidenschaften gehören längst durch Volksjustiz an
den Galgen oder in die Luft gesprengt; das wäre eine Erlösung für
die von ihnen grausam gequälte Menschheit.


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