Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 407
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Dobberkau: Zur Geschichte des Spiritismus.

405

Wurde ein Kranker in einem Tempel nicht geheilt, so suchte
er andere auf.

So berichtet Aspasia an Perikles, daß sie in verschiedenen
Tempeln vergeblich Heilung suchte. Im Tempel des Podalirius zu
Licera nahm sie zunächst ein Flußbad. Dann salbte sie sich und
legte sich auf einer Ziegenhaut zum Schlafe nieder, nachdem sie
den Gott um Heilung angefleht hatte, dessen Bildsäule neben ihr
stand. Bald schlief sie ein. Da verbreitete sich um sie ein
lieblicher Schimmer, und es erschien ihr Aeskulap und seine beiden
Töchter, von einer leuchtenden Wolke eingehüllt. Er verhieß ihr
Heilung von ihrem Leiden. Nach tiefem Schlafe erwachte sie am
Morgen und fühlte sich geheilt.

Auch Perikles dankte der Pallas Hygia durch Errichtung
einer Bildsäule für einen Heiltraum.

Ebenso dankte öffentlich der Kaiser Julian dem Aeskulap für
seine Heilung.

Ein gewisser Ganides dankt in einer Steininschrift den Göttern
für einen Heiltraum, der ihn von seiner Blindheit befreite; ihm
zufolge begab er sich zum Altar, wusch seine Hände und legte
sie auf seine Augen, die sofort sehend wurden.

Baronius berichtet, daß das Orakel des Aeskulap dem Lucius
riet, die Asche vom Altar m»t Wein zu mischen und diese Salbe
auf seine schmerzende Brust zu legen. Er tat es und wurde
sogleich gesund.

Ebenso wurde dem Junius der Genuß von Piniennüssen in
Honig verordnet gegen sein heftiges Blutspucken. Am dritten Tage
war er geheilt, wie es das Orakel vorausgesagt hatte.

Plutarch erzählt, daß dem Elysius im Tempelschlaf sein ver-
storbener Sohn erschien, der ihm einige Täfelchen gab. Er hielt
sie nach seinem Erwachen noch in der Hand, Auf ihnen stand
geschrieben, daß er nicht mehr weinen solle, denn es sterbe als
Knabe, wen die Götter lieben.

In einigen Tempeln übergab man den Priestern festverschlossene
Briefe, deren Inhalt und Beantwortung sie im Schlafe
durch ein Gesicht erfuhren.

Überhaupt glaubten die alten Griechen daran, daß die Götter
sich im Schlafe den Menschen offenbaren können, sofern sie nicht
von anderen Gedanken abgelenkt werden. Ebenso könnten die
Geister von Verstorbenen mit ihren Lieben im Schlafe wieder in
Verkehr treten.

Cicero erzählt, daß einem jungen Manne im Traume sein ermordeter
Freund drei Mal erschien, ihn um Hilfe anrief, ihm dann
die Art seiner Ermordung mitteilte und ihn bat, am Morgen ans
Stadttor zu gehen; dort werde er seinen Mörder treffen, der seinen


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