Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 431
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
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Reich: Altruistische Gegenseitigkeit

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„gesunden Egoismus" die ganze Welt zur Verzweifelung bringen,
von Schwachköpfen und Wichtigtuern jedoch als größte Panazee
ausgeschrieen werden.

Die ungesunde Theorie vom gesunden Egoismus macht ununterbrochen
physisch und moralisch ganze große Bevölkerungen
ungesund, unglücklich, Entartung zum Erbteil ihrer bedauernswerten
Nachkommen. Die Theorie von der Notwendigkeit der
gezwungenen, der Erwerbsarbeit, rechne man zu den bittersten der
Kelche, die von satanischer Phantasie erfunden wurden, und dringe
auf deren gründliche Beseitigung durch Stellung des persönlichen
und sozialen Lebens auf die Grundlage der Vernunft, Religion,
Erziehung, gleich wie der altruistischen Gegenseitigkeit.

Wenn jeder die Beschäftigung ausübt, zu welcher er durch
innern Beruf geleitet wird, und seine natürlichen Fähigkeiten sorgfältig
ausbildet, so müssen Charakter und alle guten Eigenschaften
von Leib und Seele zu glücklicher Ausgestaltung gelangen. Und
wenn dieser Fall immer mehr für die großen Mengen der Staatsbewohner
zur Geltung kommt, so ist Berufsarbeit die herrschende
und einzig geliebte Form jeder und aller menschlichen Wirksamkeit
.

Jede Profession wird sodann in voller Freiheit betrieben und
es gibt keinen, der sich nicht größte Mühe gäbe, beste Ausreifung
moralischer und technischer Art zu gewinnen. Und die glücklichen
Folgen derartiger Vervollkommnung! Dieselben zeigen sich
als Freiheit und Kraft der Seele, als Kerngesundheit der Einzelwesen
und der gesamten Bevölkerung, als starke innere Religiosität,
fester Charakter, Liebenswürdigkeit, Ehrfurcht und Barmherzigkeit
, Treue und Gerechtigkeit, Milde gegenüber dem Nächsten und
Strenge gegen das eigene Selbst. Walten diese guten Eigenschaften
, so hat das Bedürfnis des tantum-quantum ein für allemal
aufgehört, und es tritt an Stelle der egoistischen Gegenseitigkeit
die altruistische, welche, in ihrer Eigenschaft als erlösende und
heiligende Religion, das Himmelreich auf Erden schafft.

Mit dem Aufhören der tantum-quantum und dem Beginn allgemeiner
Gesundheit, wie auch Tugendhaftigkeit und Ästhetik,
tritt Berufsarbeit in die Reihe der großen natürlichen Rechte und
ist die durchaus überflüssig gewordene Erwerbsarbeit zu Ende.
Und zwar zu Glück und Wohlfahrt aller Geschöpfe. Berufsarbeit
bringt Lebenswerte, die als erfreuliche, wirkliche Werte sich erweisen
; Zwangs- oder Erwerbsarbeit bringt Schein- und Todeswerte
, die das Glück des einen vom Unglück des andern abhängig
machen und die ganze Welt vexieren. Solches geschieht durch
Angebot und Nachfrage, durch Konkurrenz, Antipathie und Überbürdung
, durch verbrecherische Anmaßung und Aneignung, durch
Wegnahme des sauer erworbenen Eigentums seitens der Gesetze
und Büttel.

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