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Kurze Notizen.
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den eine Zusammenarbeit der Nationalliberalen („deutschen") mit
der fortschrittliehen Volkspartei erstrebenden „Liberalen Verein"
gründete. 1907 übernahm er die Leitung des zu demselben Zweck
in weiterem Umfange ins Leben gerufenen „Münehener Nationalvereins
" und leitete mit ausgezeichnetem Geschick und praktischem
Erfolg als erfahrener Politiker, der dann auch für den Reichstag
kandidierte, die überaus reichhaltige Bibliothek der „Buchhandlung
National verein" (Münehen-Gern, Wilhelm Dtillstr. 6), die außer
Flugblättern und sonstigen Schriften über die Grundlagen des
Liberalismus, seine Gegenwart und Zukunft, Handwerk und Kunst,
Krankenversicherung, die studentische Freibundsbewegung, Volksschriften
über die kulturelle Bedeutung der Arbeiterfrage, die Frau
im öffentlichen Leben, Politik und Moral, den Zweck des Staates
u. a., eine musterhafte Sammlung: Vorkämpfer deutscher Freiheit,
Dokumente liberaler Vergangenheit, sowie speziell bayerische
Literatur über die Kämpfe des dortigen Liberalismus enthält. Der
hier und in Wandervorträgen von ihm ausgestreute] Samen tiefgehender
politischer Erkenntnis wird wohl erst im deutschen Neuland
der Zukunft aufgehen, das nach siegreich tiberstandenem Weltkrieg
, wie wir alle hoffen, eine Einigung sämtlicher, ihren unfruchtbaren
Hader durch echten Patriotismus überwindenden politischen
Parteien zur Lösung der wichtigsten Kulturfragen bringen wird.
Besonders lesenswert in dieser Richtung ist sein unter dem Titel
„Der neue Weg" 1910 erschienener Bericht |tiber die bisherige Tätigkeit
des National Vereins, der den Wahlspruch trägt: „Was ist notwendig
für die deutsche Zukunft? Denken und arbeiten. Arbeiten
und Denken." 1913 siedelte Dr. Ohr als Privatdozent für mittlere
und neuere Geschichte an die neugegrtindete Universität in Frankfurt
a. M. über. Seine Arbeitsgebiete waren zunächst fränkische Geschichte
, ältere Papstgeschichte, später vornehmlich württembergische
Geschichte, in den letzten Jahren im allgemeinen mittelalterliche
Geschichte. Dem Rufe zur Verteidigung des von allen
Seiten bedrohten Vaterlandes folgte der Gelehrte mit jugendlicher
Begeisterung und bewies in allen Strapazen und Gefahren wahren
Heldenmut. Wer den hochbegabten, ideal veranlagten, unermüdlich
fleißigen Mann persönlich kannte (wie Schriftleiter), wird ihm ein
dauerndes ehrendes und liebevolles Andenken bewahren.
b)Auch der Spuk in Oels bei Breslau scheint sich,
trotz aller Gegenumtriebe des Antispiritisten Leo Erichsen in der
Tagespresse, bestätigen zu wollen. (Vergl. Maiheft er., K. Not. a)
S. 239 ff.) Unser sehr geschätzter und sehr sachkundiger früherer
Literaturberichterstatter, Herr Rechtsanwalt Dr. Erich Bohn
in Breslau, hat dem ihm zur Untersuchung übergebenen Fall die
eingehendste Nachforschung gewidmet. Der gütige Einsender jener
Notiz schreibt uns darüber (dat. Breslau, 31. VII. 16): „Im Fall
F e n s k e bin ich weiter bemüht. Es freut mich, Ihnen Folgendes
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